Milbertshofen:Für die Älteren eine große Hilfe

Stadt will in Milbertshofen ein Senioren- und Pflegeheim bauen

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Es ist eigentlich keine Frage mehr, ob Milbertshofen-Am Hart ein Senioren- und Pflegeheim braucht. Der Bedarf ist nachweislich groß, ein Bau dringend notwendig. Das hat auch der Münchner Stadtrat bereits im Herbst 2016 signalisiert. Getan hat sich bisher nichts. Auch deshalb, weil nicht klar war, wohin ein solches Pflegeheim kommen könnte. Nun hat aber, so formuliert es die SPD in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Milbertshofen-Am Hart in einem Dringlichkeitsantrag, das Sozialreferat signalisiert, der BA solle geeignete Standorte vorschlagen und der Stadt zur Prüfung mitteilen. "Genau das wollen wir jetzt machen", sagt SPD-Fraktionssprecherin Susanne Schneider-Geyer. Damit ein Anfang gemacht sei und das Thema weiter vorangetrieben werde. Menschen seien auf die Fraktion zugekommen.

"Das ist eine sehr gute Sache", sagt Gerd Meisl, "gar keine Frage!" Meisl ist der Geschäftsführer der Diakonie der Dankeskirche. Er und 52 Mitarbeiter versorgen im Team 220 Menschen, die ärztliche Hilfe brauchen und der Pflege bedürfen. Es werden Verbände gewechselt, die Pflegebedürftigen gewaschen, Bettwäsche gewechselt und noch vieles mehr. Wichtig sind die Ansprache und das Umfeld. Besonders bei an Demenz erkrankten Menschen. "Hier im Gebiet dafür etwas zu haben, ist gerade für Demenzkranke ganz, ganz wichtig - und auch für die Angehörigen", sagt Meisl. Ein Senioren- und Pflegeheim im Viertel wäre deshalb eine große Hilfe.

Die SPD schlägt die Grünfläche zwischen Brentano- und Abtstraße östlich der Einmündung der Lena-Christ-Straße in die Abtstraße vor. Es liegt nahe beim TSV Milbertshofen und ist eine momentan gern genutzte Hundewiese. Ein Teil des Grundstücks ist in Privathand, der andere ist im städtischen Eigentum. Alle Fraktionen stimmten dem Vorschlag zu. "Natürlich stimmen wir zu", erklärt Thomas Schwed (CSU). Allerdings glaube er, dass die Verkehrsanbindung "suboptimal" sei. Aber besser als nichts. Tatsächlich ist die nächstgelegne U-Bahn-Station die Haltestelle Milbertshofen. Auch Claus Wunderlich (FDP) ist froh, dass nun "überhaupt einmal gesucht wird".

Einstimmig entschied sich das Gremium, der Stadt diesen Standort zur weiteren Prüfung vorzuschlagen. Ein Anfang ist also gemacht, wenngleich Gerd Meisl ganz andere Bedenken hat. "Gebaut" sagt er, "ist schnell". Viel schwieriger dürfte aber die Aufgabe sein, dann auch geeignete Pflegekräfte zu finden.

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