Milbertshofen:"Endlich gemütlich"

Kulturhaus Milbertshofen baut das Café um und sucht Pächter

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Ein netter Schwatz, ein gutes Stück Kuchen - bei Gloria Mauermeier gab es beides. Sie war gut ein Jahr lang das Gesicht des Cafés im Kulturhaus Milbertshofen. Seit dem 1. Januar nun ist der große, silbernfarbene Rollladen der Theke heruntergelassen. Gloria Mauermeier hat aufgehört. Aus privaten Gründen, wie es heißt. Auf die Wiener mit Semmel und Kartoffelsalat werden die Besucher aber noch länger verzichten müssen. Denn voraussichtlich erst im März wird, wie die Geschäftsführerin des Kulturhauses, Diana Koch, mitteilt, ein neues Café aufmachen.

Das Warten hat einen Grund. Denn der Cafébereich im Foyer des Kulturhauses soll schöner werden. Richtig angenehm war es im Foyer nie. Ungemütliches, kaltes Licht, glatte Tische ohne Deko, die eher an das Interieur von Schulen oder Konferenzräumen erinnern, ließen nie eine Wohlfühl-Atmosphäre aufkommen, in der man gerne vor Veranstaltungen mal ein Gläschen getrunken hat.

Das soll alles anders werden. "Es soll endlich gemütlich werden", sagt Koch. Neue Möbel seien bestellt. Auch soll die Glastür zwischen Treppe und Eingangstür, die bis jetzt nie geöffnet war, der neue Eingang des Cafés sein. Und ein Bücherschrank soll zum Verweilen und Lesen im Café einladen.

Wichtig ist nun nur noch der richtige Pächter. Entsprechende Verhandlungen seien, so sagt Koch, gerade im Gange. "Mir ist besonders wichtig, dass der neue Pächter hier im Viertel gut Fuß fasst und sich kümmert um das Leben im Haus, dass das Café zu einem Nachbarschaftstreff wird und Teil des Programms", wünscht sich die Geschäftsführerin.

Bisher sei das Café mehr oder weniger nebenher gelaufen. Wie also könnte das Pächter-Profil aussehen? Geduld muss der neue Pächter auf jeden Fall mitbringen - angesichts der unterschiedlichsten Bedürfnisse bei den verschiedenen Veranstaltungen. Humor und auch die Liebe zu einer immer wieder anderen Klientel wären von Vorteil. Verlangt wird doch die kulinarische Betreuung von Künstlern, von Musikern, von Jung und Alt, von in ihr Stadtviertel Verliebten, von Zugezogenen und von Lokalpolitikern, die bei den im Haus stattfindenden Bezirksausschusssitzungen gerne Wiener Würstchen verzehren.

Schon einmal hatte Koch übrigens den Wunsch geäußert, das Café gerade im Sommer auch auf den Vorplatz des Kulturhauses zu verlagern. Das würde sich einfach anbieten - gerade was den noch immer ungelebten Curt-Mezger-Platz betrifft. Ein Café könnte in der Tat dazu beitragen, dass der Platz, der bis heute ein graues Dasein fristet, lebendiger werden könnte. Doch bevor solche Träume in die Tat umgesetzt werden können, muss erst einmal der Rollladen der Theke hochgezogen und das Café im Kulturhaus wieder zum Leben erweckt werden.

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