Merkel in München:Gutes kann noch besser werden

Kanzlerin Merkel beim CSU-OB-Wahlkampf München

Anstoßen im Augustinerkeller: Josef Schmid möchte in München Oberbürgermeister werden, Kanzlerin Angela Merkel reist zur Unterstützung an.

(Foto: dpa)

Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt in den Münchner Augustinerkeller, um Wahlkampf für OB-Kandidat Josef Schmid zu machen - und ist zu Scherzen aufgelegt.

Von Dominik Hutter

Nein, über Münchens Schultoiletten, eines der Lieblingsthemen von Josef Schmid, wollte Angela Merkel nicht explizit reden. Aber es spiele für Kinder natürlich schon eine Rolle, in welchem Umfeld sie zur Schule gehen, sagte die Bundeskanzlerin. Und in München sei zwar unter Christian Ude nicht alles wirklich schlecht gelaufen. "Aber was nicht schlecht ist, kann noch besser werden, und dafür braucht es Josef Schmid", rief die CDU-Chefin im Saal des völlig überfüllten Augustinerkellers an der Arnulfstraße. Applaus.

Abschlusskundgebung bei der CSU - drei Tage vor der Stichwahl ist nun doch noch die heißersehnte Kanzlerin nach München gekommen, um den CSU-Kandidaten zu unterstützen. "Bayern könnte noch stärker sein, wenn auch seine Hauptstadt richtig regiert wird", erklärte sie und beteuerte: "Josef Schmid, mit Ihnen möchte ich gerne zusammenarbeiten." München habe es nicht verdient, dass sich im Rathaus eine Koalition mit den "Linken, Linksten und Allerlinksten" bildet, wetterte sie mit Blick auf die Sondierungsgespräche, die SPD und Grüne derzeit führen.

Merkel betonte die hohe Bedeutung der Kommunalpolitik, die sich ganz unmittelbar mit den Lebensumständen der Menschen befasse. Die in Berlin beschlossene Mietpreisbremse etwa könne nur ihre Wirkung entfalten, wenn in den Kommunen die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Ein Kommunalpolitiker müsse stets damit rechnen, direkt für seine Politik zur Rechenschaft gezogen zu werden. "Wenn ich mal irgendwo bin, komme ich so schnell nicht wieder", scherzte sie.

Auch Ministerpräsident Horst Seehofer war in den Augustinerkeller gekommen, um Schmid im Endspurt zu unterstützen. Obwohl es aus Sicht der Staatskanzlei nach einem CSU-Sieg am Sonntag nicht einfacher werde, sagte er. Denn "Schmid hat seinen eigenen Kopf, und das ist gut so." Münchens CSU-Chef Ludwig Spaenle fühlte sich derweil an alte Zeiten erinnert, damals, als die CSU zum bisher einzigen Mal das Rathaus eroberte. Er findet: "Es riecht nach 1978."

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