Meine Woche:Zuversicht ins Leben vermitteln

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Es gibt schlechtere Arbeitsplätze als jenen, den Hildegund Nicklas mit Beginn des Schuljahres bezogen hat. (Foto: privat)

Hildegund Nicklas ist neue Chefin des Edith-Stein-Gymnasiums

Von Franziska Gerlach

Es gibt schlechtere Arbeitsplätze als jenen, den Hildegund Nicklas mit Beginn des Schuljahres bezogen hat. In den bunten Blättern des Ahorns vor dem Zimmer der Schulleiterin des Edith-Stein-Gymnasiums glitzert die Herbstsonne. Schon als sie das erste Mal vor dem weißen Gebäude am Ende der beschaulichen Preysingstraße in Haidhausen gestanden habe, so sagt sie, habe sie es als so "fest und ruhig" empfunden. Und auch von ihrem Start an der Schule in der Trägerschaft der Erzdiözese München und Freising schwärmt die Studiendirektorin regelrecht - die Übergabe mit Vorgänger Manfred Zimmermann sei angenehm gewesen. Schüler und Lehrer hätten sie herzlich aufgenommen. "Ich arbeite gerne im Team", sagt Nicklas, und sie erkenne "von allen Seiten die Bereitschaft", mitzumachen.

Rund 700 Schülerinnen und knapp 70 Lehrer nimmt Nicklas als Schulleiterin der Mädchenschule mit dem neusprachlichen und sozialwissenschaftlichen Zweig in ihre Obhut. Und freilich bringt der neue Posten viel Organisatorisches mit sich. Nicklas ist Lehrerin für Mathematik und Biologie. Die 59 Jahre alte Pädagogin stammt ursprünglich aus Rheinland-Pfalz und kam zum Studium nach München, 1980 tritt sie ihr Referendariat an. Zuletzt war Nicklas stellvertretende Schulleiterin am staatlichen Max-Born-Gymnasium in Germering. Am Haidhauser Edith-Stein-Gymnasium unterrichtet sie in diesem Schuljahr eine neunte Klasse in Biologie. Und die Mathematik hat Pause? Nicht ganz.

Denn auch wenn Nicklas in diesem Schuljahr das Geodreieck nicht zur Hand nehmen wird, so bekommt sie das Thema als Schulleiterin doch auf den Schreibtisch. Die Mathefachschaft etwa plane gerade das Projekt "Schätzen und Messen". Überhaupt sind in ihren ersten Tagen schon einige Schüler mit Ideen auf sie zugekommen. So viel ist klar: "Ich werde nichts Neues verordnen", sagt sie. Neuerungen sollten vielmehr die Ergebnisse eines gemeinsamen Prozesses sein. So habe sie bereits mit den Kollegen Ideen gesammelt, wie sich "das Profil" des sozialwissenschaftlichen Zweiges "schärfen" lasse.

Den Wunsch zweier Schülerinnen, sich für Flüchtlinge zu engagieren, wird Nicklas unterstützen. Die Mutter dreier Söhne hat in der Vergangenheit selbst einen minderjährigen Flüchtling aus Afghanistan betreut und sieht den Kontakt mit fremden Kulturen als Bereicherung. Bleibt die Frage, was sie sich für ihre neue Aufgabe vorgenommen hat. Den Kindern Zuversicht in die Zukunft zu vermitteln, sagt sie - das viel beschriebene Vertrauen ins Leben.

© SZ vom 05.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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