Meine Woche:Klamotten, die Spaß machen

Meine Woche: Foto: Alessandra Schellnegger

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Katharina Kopp verkauft Kinderkleidung im Schmuckladen

Von Franziska Gerlach

Kinderklamotten müssen ein Schokoladeneis aushalten, findet Katharina Kopp, 39. Wo kommt man denn da hin, wenn Kinder nicht mehr in Sandkisten wühlen oder mit dem Hosenboden über den Rasen rutschen dürfen? Vor allem mit tropfendem Schokoladeneis hat Kopp mit ihrer kleinen Tochter schon einiges durchgemacht, diverse Male haben ihr wildfremde Leute Feuchttücher zum Saubermachen angeboten, erzählt sie.

Die Vierjährige ist auch der Grund, weshalb Katharina Kopp , die eigentlich Kostümbildnerin ist, "Kleine feine Leute" gegründet hat - einen Online-Shop für Mode, die Kinder nicht in Abziehbilder ihrer Eltern verwandelt. Ledersandalen, mit denen man schwimmen kann, gibt es dort. Oder kuschelige Longsleeves, die nicht schon nach drei Purzelbäumen durchgeschwitzt sind. Und da Einkaufen im Internet doch nicht alles ist, wird Kopp am Freitag, 31. März, von elf bis 18 Uhr und Samstag, 1. April, von elf bis 15 Uhr Kleidung für den Nachwuchs in die Schmuckgalerie "Tragbar" an der Zenettistraße 33 bringen, denn: "Mode will man anfassen, sie mit dem Kind anprobieren, sich die Geschichte dazu erzählen lassen." Zuvor versieht Kopp die kleinen Röcke, Blusen und Hosen mit einem Preisschild, auch Getränke besorgt sie natürlich. Was man eben so macht, wenn man Kunden in einem Pop-up-Store empfangen möchte.

Mit so manchem der Kunden wird es sicher ein großes Hallo geben, schließlich ist es bereits Kopps vierte Stippvisite jenseits der virtuellen Welt. Was Pop-up überhaupt ist, muss man den meisten Münchnern nicht mehr erklären, inzwischen tauchen allenthalben solch temporäre Läden auf. Oft handelt es sich um leer stehende Geschäftsräume, die kurzfristig belebt werden; aber immer häufiger räumt auch ein kleiner Händler ein paar Regale für einen anderen kleinen Händler frei, der Florist macht Platz für Wein, die Buchhandlung für Kunst - oder eben der Schmuckdesigner für Kindermode.

Das Interesse an diesen Kooperationen, vor allem in den Stadtvierteln ist groß, weiß Katharina Kopp. Hauptsache anders, und bitte nichts von den Modeketten in den Fußgängerzonen, was schlimmstenfalls noch von Kindern genäht worden ist - dem auf Nachhaltigkeit bedachtem Münchner ist das wichtig. Wer es sich leisten kann, kauft im Bioladen ein, geht ins beschauliche Programmkino statt in den Kinokomplex. Und auf Kinderkleidung angewandt bedeutet das: Lieber weniger Teile, dafür dann aber solche, die mehrere Geschwister überdauern.

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