Meine Woche:Ein Jahr für Demokratie

Meine Woche: Die Soziologin Jenni Brichzin, die die Initiative "Berg am Laim für Demokratie, Freiheit und Europa - Weil man nie zu klein ist, sich für große Werte einzusetzen" angestoßen hat.

Die Soziologin Jenni Brichzin, die die Initiative "Berg am Laim für Demokratie, Freiheit und Europa - Weil man nie zu klein ist, sich für große Werte einzusetzen" angestoßen hat.

(Foto: Catherina Hess)

Jenni Brichzin, promovierte Soziologin und Mutter von drei Kindern, gründet in Berg am Laim eine Initiative

Von Renate Winkler-Schlang

Irgendwo muss man ja anfangen: Das ist das Credo der Berg am Laimer Soziologin Jenni Brichzin . Und deshalb hat die 34-jährige Dozentin, die auch Mitglied der Grünen ist, eine Aktion angestoßen, aus der sich an diesem Montag, 24. April, 19 Uhr, im Berg am Laimer Stadtteilladen an der Baumkirchner Straße 20 eine Initiative gründen wird. Sie trägt den programmatischen Namen "Berg am Laim für Demokratie, Freiheit und Europa - Weil man nie zu klein ist, sich für große Werte einzusetzen". "Demokratie ist zerbrechlich", diese Einsicht, besonders deutlich am Tag der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, ist es, die sie handeln lässt, erzählt die Frau, die einen breiten theoretischen Hintergrund hat. Doch das hier, das soll ganz praktisch und lebendig werden.

Brichzin, die bis vor kurzem dem Berg am Laimer Bezirksausschuss angehörte und 2013 auch die Hauptorganisatorin des großen Eingemeindungs-Jubiläumsfestes war, kennt viele Engagierte im Quartier und hat einige aus dem ASZ und dem Bezirksausschuss, von der VHS und dem Moscheeverein, den Schulen und Kirchen bereits zum ersten Brainstorming angesprochen, denn sie war sicher: "Das braucht eine breite Basis, es muss überparteilich sein." Sie will in ihrem Viertel ein "Jahr für Demokratie" anstoßen, mit Diskussionsmöglichkeiten und Begegnungsevents, mit der Aktion "Meet a Moslem", einem Kinder- und Jugendparlament, einem Fest der Demokratie im Juli - und allem, was künftigen Mitstreitern sonst noch einfällt.

Ihrem Naturell entspreche eher das langfristige, profunde wissenschaftliche Denken, sagt die promovierte Soziologin, doch sie wolle sich lieber auch hier ein wenig zu viel verausgaben, als vielleicht hinterher sagen zu müssen "Ach hätt' ich doch...". Trotzdem müssen natürlich die Vorbereitungen für ihre Seminare an der Uni Würzburg auch noch in diese Woche mit dem spannenden Auftakt am Montagabend passen. Der Dienstag gehört daher der Arbeit am Schreibtisch, von Mittwoch bis Freitag wird sie in Würzburg sein, Seminare abhalten über die Soziologie der Parlamente oder die Ungleichheitsforschung, wird mit Studenten diskutieren. "Ich mach' das wahnsinnig gerne", sagt sie begeistert. Dennoch sei das natürlich alles schon ein großer Spagat, denn sie hat drei Kinder: "Die Osterferien sind vorbei, die Schule fängt wieder an - drei müde Gestalten müssen in aller Frühe aus dem warmen Bett gelockt werden. Ein nicht irrelevantes Detail meiner Woche."

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