Maxvorstadt/Obersendling:Rückkehr in der Schwebe

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So soll es wieder werden: Leiter Said Köse in den Räumen des Café Netzwerk an der Luisenstraße. (Foto: Robert Haas)

Ob das Café Netzwerk aus seinem Interims-Quartier in Obersendling wieder in die Maxvorstadt ziehen kann, ist ungewiss

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt/Obersendling

Es bleibt weiter ungewiss, ob der Jugendtreff Café Netzwerk von seinem geplanten Interimsquartier in Obersendling wieder in den Stammsitz an die Luisenstraße - und ganz grundsätzlich in die Maxvorstadt - zurückziehen darf. Dies geht aus zwei Schreiben von städtischen Behörden an den Bezirksausschuss Maxvorstadt hervor. Der Jugendbeauftragte des Stadtteilparlaments, Valentin Auer (CSU), zeigte sich erneut besorgt, dass der Stadtbezirk die beliebte Einrichtung womöglich auf Dauer verlieren wird. "Wir haben immer noch die Möglichkeit, nach alternativen Standorten zu suchen", bat er das Gremium um Mithilfe.

Das Café Netzwerk ist seit Langem eine etablierte Einrichtung des Kreisjugendrings (KJR) im Berufsschulzentrum an der Luisenstraße und gilt als Institution im medienpädagogischen Bereich; Schulen aus der ganzen Stadt nutzen die Unterrichtsräume. Doch zur Jahresmitte 2018 soll der Schul-Komplex saniert werden. Qua Stadtratsbeschluss soll das Café Netzwerk dann während der Bauphase im Projekt "Junges Quartier Obersendling" an der Schertlinstraße unterkommen. Laut Sozialreferentin Dorothee Schiwy hat der Kinder- und Jugendausschuss des Stadtrates zwar beschlossen, die Einrichtung wieder am alten Standort unterzubringen. Sie merkt aber an, dass noch nicht geklärt wurde, ob das möglich ist. "Im Rahmen der Planungen (. . .) wird diese Möglichkeit noch untersucht", teilt Schiwy in einem Schreiben an den BA-Vorsitzenden Christian Krimpmann (CSU) mit. Die Sozialreferentin hebt zudem hervor, dass die vorgeschlagenen Alternativen für eine dauerhafte Lösung an der Dachauer Straße 9, der Karlstraße 8 und der Marsstraße 19 sich aus baulichen und architektonischen Gründen als ungeeignet herausgestellt hätten.

Auch das Referat für Bildung und Sport (RBS) will keine Zusage für die Rückkehr-Option abgeben. Im Zuge der Sanierung sollen wieder Räumlichkeiten für die Sozialeinrichtung eingeplant werden, verspricht die Behörde in einem Brief an die BA-Geschäftsstelle. Doch es werde derzeit noch geprüft, wo das Café Netzwerk zukünftig im Schulhaus untergebracht werden könne. Überdies müssen laut dem Papier für das Sanierungs-Projekt auch die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt werden. "Hierzu sind Gespräche mit dem Landesamt für Denkmalpflege geplant, die demnächst stattfinden." Erst danach könne weitergeplant werden, heißt es in dem Schreiben des RBS.

Im Bezirksausschuss, der sich vehement für den Verbleib des Jugendtreffs im Viertel eingesetzt hat, herrscht nun Frust angesichts der unklaren Lage. "Wer eine Lösung hat, bitte raus damit", appellierte BA-Chef Krimpmann zuletzt an seine Kollegen im Gremium.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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