Maxvorstadt:Wo dieses Jahr "Monaco Franze" im Open-Air-Kino läuft

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So soll es sein: Kino-Vergnügen auf dem alten Mahag-Gelände. (Foto: Gral Gmbh)
  • Auf dem ehemaligen Mahag-Gelände an der Karlstraße 77 bis 79 findet der sogenannte Marsmarkt statt - in diesem Jahr anstelle des Kino-Open-Airs am Königsplatz.
  • Neben Food-Events und Filmnächten soll es dort auch Second-Hand-Basare und Biergartenbetrieb geben.
  • Zum Programm geht er hier.

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Es soll sogar präparierte Stühle geben, damit sich die Besucher gefahrlos vermöbeln können. Die meisten werden die Requisiten aber wohl stehen lassen und es ihrem Idol gleichtun: Dampfhammerfaust - leichthändig, aber entschlossen geführt. Von oben voll auf die Zwölf. Der Fausthieb auf die Schädeldecke war, neben der beidhändigen Ohrfeige, das Markenzeichen von Bud Spencer. Und drei Tage nach seinem ersten Todestag kommen Spencer-Fans am Freitag, 30. Juni, voll auf ihre Kosten: Sie sollen erst bei einer "Gedächtnis-Prügelei" selber Hand anlegen - anschließend ist der Raufbold-Klassiker "Vier Fäuste für ein Halleluja" auf einer Freiluft-Leinwand zu sehen.

Der ungewöhnliche Abend ist Teil eines Sommerprogramms auf dem ehemaligen Mahag-Gelände an der Karlstraße 77 bis 79, dem Ausweichquartier für das Kino-Open-Air am Königsplatz. Das Spektakel zwischen Propyläen und Glyptothek fällt in diesem Jahr aus; Organisator Alexander Wolfrum hatte mit seiner Eventagentur Gral nach eigenen Angaben keinen Finanzier gefunden, der einen sechsstelligen Betrag sponsern wollte. Nun hat er sich mit Flohmarkt-Ausrichter "Midnight Bazar" zusammengetan; das Veranstalter-Duo wird nun das Areal mit dem großen Innenhof, angrenzend an die Spaten-Brauerei, bis zum 15. August unter dem Titel "Marsmarkt" bespielen. Neben Filmnächten und Second-Hand-Basaren soll Amüsierwilligen auch Biergartenbetrieb und vieles mehr angeboten werden.

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Das 7500 Quadratmeter große Grundstück stand lange leer, es war einst das Stammgelände der Münchner Automobilhandel und Service GmbH (Mahag). Zuletzt hatte die Stadt in den Hochbauten an der Karlstraße Flüchtlinge untergebracht, die inzwischen aber wieder ausquartiert sind. Die Eigentümerfamilie Brecht-Bergen, Gesellschafter des Schließsystem-Unternehmens Dormakaba, will das Ensemble abreißen und an seiner Stelle einen Büro- und Hotelkomplex namens "Karl" hochziehen. Der Baubeginn steht noch nicht fest. Einstweilen darf die Industriebrache über den Sommer Schauplatz für allerlei Kurzweil-Angebote sein.

Auftakt war diesen Donnerstag mit einem "Urban Breakfast": Diverse Essens-Buden standen am Feiertag im Innenhof für ein langes Frühstück offen. Der Dauerbrenner vom Königsplatz wurde verschoben: Die ersten beiden Folgen der Fernsehserie "Monaco Franze" flimmern am 2. Juli über die Leinwand, die an der Fassade der ehemaligen Werkstatt mit dem markanten sägezahnartigen Dach angebracht sein wird; die Teile drei und vier folgen. Der Eintritt kostet pro Abend sechs Euro.

Wem passives Filmvergnügen zu wenig ist, der kann zu Spencers Andenken an der Prügel-Choreografie teilnehmen. "Wir werden angesägte Stühle bereitstellen und die Besucher ermahnen, die Hiebe auf den Kopf nur leicht auszuführen", verspricht Veranstalter Wolfrum. Die passende Begleitmusik dazu liefert der Giesinger "Bud-Spencer-Heart-Chor" - eine Sängertruppe, die Soundtracks aus den Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill intoniert. An den darauf folgenden Freitagen sind die Komödien-Klassiker "The Big Lebowski", "Pulp Fiction" und "La Boum - die Fete" angekündigt.

Zusätzlich haben sich die Organisatoren noch viel anderes einfallen lassen. Beim "Icecream Fashion Markt" am Samstag, 17. Juni, und Sonntag, 18. Juni, präsentieren Eisdielen aus der Region an der frischen Luft ihre Kreationen, während in der Halle Händler bei einem Klamotten-Flohmarkt auf Kundschaft warten. Designobjekte und Selbstgebasteltes wird dann - flankiert von Grill- und Barbecue-Ständen - am Samstag, 1. Juli, und Sonntag, 2. Juli, jeweils von 14 bis 18 Uhr angeboten. Eine Art Happening der Barbetreiber ist für Samstag, 24. Juni, geplant: Jeweils von 17 Uhr an sollen Cocktail-Mixer aus 15 Münchner Bars, etwa der Bar "Gabanyi", den Besuchern ihre Kreationen kredenzen. Parallel hat in der Werkstatthalle bis Mitternacht ein Nachtflohmarkt geöffnet.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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