Maxvorstadt:Unbemerkt im Untergrund

Hinweisschilder auf die Kunst im Fußgängertunnel gefordert

Oben die Prachtstraße, unten der triste Tunnel - so war das lange Zeit an der Ecke Ludwigstraße/Von-der-Tann-Straße. Die schmucke Oberfläche mit den Neorenaissance-Bauten stand in krassem Kontrast zur schummrigen Ödnis der Fußgänger-Röhre, durch die man unterirdisch die Ludwigstraße queren kann. Das wollte der Bezirksausschuss Maxvorstadt vor gut einem Jahr den Bürgern nicht länger zumuten, machte 6000 Euro aus seinem Budget frei - und engagierte den Graffiti-Künstler Loomit, damit der trostlose Tunnel zu einer farbenprächtigen Passage werde. Und so geschah es. "Nur leider ist dies den Passanten an der Ludwigstraße weitestgehend unbekannt", klagt der Bezirksausschuss nun in einem aktuellen Antrag an die Stadt. Diese soll nach dem Willen des Gremiums Hinweisschilder anbringen, die Passanten auf das Loomit-Kunstwerk hinweisen.

Der Künstler, mit bürgerlichem Namen Mathias Köhler, hat in der Unterführung auf einer Länge von 17 Metern eine Art begehbares Historien-Comic der Maxvorstadt geschaffen. König Ludwig I. bekam ebenso einen sprühenden Platz an der Wand wie seine Mätresse Lola Montez; als Graffito verewigt sind überdies die Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner sowie die Maler Wilhelm von Kaulbach und Carl Spitzweg. "Erhebliche Mittel", so heißt es in dem Antrag, haben der Bezirksausschuss und die Stadt für das Kunstwerk aufgewendet, das mithin sehr gelungen sei und die Unterführung immens aufwerte. Doch offensichtlich wird das kaum gewürdigt: "Dies soll nun durch einen Hinweis an beiden Abgängen geändert werden." Auch "leuchtende Hinweise" an den Geländern, versehen mit Solarzellen, können sich die Lokalpolitiker aus der Maxvorstadt vorstellen.

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