Maxvorstadt:Um den Schlaf gebracht

Beim BA Maxvorstadt häufen sich Beschwerden über laute Straßenfeste

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Die Sommermonate vor den Ferien sind in den Stadtvierteln auch die Zeit der öffentlichen Straßenfeste. Kaum ein Wochenende, an dem nicht irgendwo eine Sause steigt, zu der Hunderte Bürger herbeiströmen und fröhlich feiern. Allerdings sind dabei die Anwohner dem Partylärm ausgesetzt. Das führt immer wieder zu Konflikten, wie eine Reihe von Beschwerden aus dem Univiertel in der Maxvorstadt an den örtlichen Bezirksausschuss (BA) zeigt. Die Lokalpolitiker äußern dafür zwar Verständnis, werben aber auch um Duldsamkeit mit den Feiernden. "So ein Fest kann in einer dicht bebauten Stadt natürlich nicht jeder toll finden. Doch ich appelliere, daran das Positive zu sehen, wenn Hunderte Menschen einmal im Jahr friedlich miteinander feiern", sagte BA-Vorsitzender Christian Krimpmann.

Es ging dabei zunächst um ein Art Super-Feierwochenende am 8. Juli in der Maxvorstadt: Auf dem Königsplatz röhrten die Bässe beim "Oben-Ohne-Open-Air" aus den Lautsprecherboxen, dazu gab es Beschallung bei den Straßenfesten in Türkenstraße und Gabelsbergerstraße. Das Spektakel in der Gabelsbergerstraße, das vom Bezirksausschuss veranstaltet wurde, bezeichnet eine Anwohnerin als "Krawallveranstaltung". In der Sitzung schimpfte sie über Musik "in abartiger Lautstärke". Gerne hätte sie einen BA-Vertreter auf dem Fest-Areal mit der Bitte angesprochen, die Lautstärke herunter zu regeln, aber niemanden als solchen erkannt. Derlei Beschwerden gab es auch über das Türkenstraßenfest. Überhaupt die Türkenstraße: Eine Anwohnerin beklagt den Lärm der nächtlichen Partygänger, der heuer "unerträgliche Ausmaße" angenommen habe.

Und auch der Ablauf des CSU-Weinfests auf dem Josephsplatz beschäftigt einige Anwohner nach wie vor: Nachdem eine Hausgemeinschaft einen langen Beschwerdebrief verfasst hatte, legte ein Bürger in der BA-Sitzung nach. "Das war eine Schweinerei sondersgleichen", schimpfte er. Zu der Veranstaltung waren mehr Besucher als erwartet gekommen; Anwohner berichteten von einem ausufernden Fest, sehr viel Party-Müll und Fäkalien auf dem Spielplatz. Gerhard Mittag, CSU-Mitglied im Gremium, betonte, man habe sich große Mühe mit den Aufräumarbeiten gegeben. Überdies habe es viel positive Resonanz gegeben. Er räumte aber ein: "Es war eine Premiere, und man lernt aus Fehlern." So soll beim nächsten Fest auf dem Josephsplatz ein Ordnungsdienst bereit stehen, der Ausschank besser geregelt, mehr Müllbehälter aufgestellt, der Reinigungsdienst besser organisiert werden. Aus Sicht der Polizei verliefen alle monierten Veranstaltungen indes "zufriedenstellend und ohne besondere Vorkommnisse", wie ein Sprecher mitteilt. Aktenkundig sind insgesamt vier Einsätze wegen Ruhestörung bei den Veranstaltungen am Josephsplatz und in der Türkenstraße.

Die Stadtteilpolitiker versprechen, beim nächsten Gabelsbergerstraßenfest als Ansprechpartner erkennbar zu sein. Zudem will sich der BA für eine Begrenzung der Veranstaltungen auf dem Königsplatz einsetzen. Anwohner fühlen sich nicht nur von der Beschallung sondern auch vom Lärm der Stromgeneratoren gestört. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) reagiert und will die Technik prüfen "und hierzu erforderlichenfalls noch weitere Regelungen festzusetzen", heißt es in einem Brief des KVR an einen Beschwerdeführer.

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