Maxvorstadt:Streitbarer Jurist

Justitia vor Regenbogenfahne: Gleiche Rechte für Homosexuelle war schon im 19. Jahrhundert die Forderung von Karl-Heinrich Ulrichs. (Foto: Arne Dedert/dpa)

Karl-Heinrich Ulrichs' Kampf gegen den Paragrafen 175

Bereits vor 150 Jahren, 1867, setzte sich der Gerichtsassessor Karl-Heinrich Ulrichs für die Straffreiheit von gleichgeschlechtlichen Beziehungen ein. Der Ur-Vater der Homosexuellenbewegung leistete so einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen und rechtlichen Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Von 1871 bis 1994 standen sexuelle Handlungen zwischen zwei Männern nach Paragraf 175 unter Strafe. Ulrichs Geschichte und die aktuelle Diskussion über die Entschädigung der Opfer des bis 1994 gültigen Gesetzes thematisiert das NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße 34 am Samstag, 26. August, in einem Festakt.

Im Auditorium gibt es von 19.30 Uhr an neben Vorträgen von Wolfram Setz und Andreas Pretzel auch ein Re-Enactment des Auftritts, den Ulrichs 1967 dem Deutschen Juristentag geboten hatte. Das Schlusswort sprechen Männer, die nach Paragraf 175 strafrechtlich verfolgt wurden. Von 15.30 Uhr an bietet das Dokuzentrum einen Stadtrundgang auf den Spuren von Ulrichs an. Treffpunkt dafür ist der Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz. Interessierte können sich per E-Mail unter veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de für die Teilnahme anmelden.

© SZ vom 19.08.2017 / heja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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