Der Kreisjugendring (KJR) München-Stadt war zwar nicht begeistert, dennoch fand sich die Jugendorganisation zuletzt damit ab, dass der Jugendtreff Café Netzwerk wohl von innenstadtnaher Lage nach Obersendling umziehen muss. Die Rathaus-CSU will das indes nicht akzeptieren. In einem Antrag fordern vier christsoziale Stadträte, alternative Standorte in der City zu prüfen. "Das Café Netzwerk ist in seiner jetzigen Umgebung im Zentrum unverzichtbar", heißt es in dem Papier.
Das Café Netzwerk ist in einem Berufsschulzentrum an der Luisenstraße nahe dem Königsplatz untergebracht, im Umkreis gibt es viele Schulen, darunter das Luisengymnasium. Das Café ist bei Schulen in der ganzen Stadt für sein medienpädagogisches Angebot bekannt. Der KJR bietet dort Workshops und Seminare etwa zum Thema Cyber-Mobbing an. Das Gebäude soll jedoch mittelfristig saniert werden; dann müssen alle Schüler und der Jugendtreff umgesiedelt werden. In einer Planungsvariante wird Mitte 2018 als Baubeginn genannt. KJR-Führung und Behördenspitzen verständigten sich, dass das Café Netzwerk dann zeitweise im Projekt "Junges Quartier Obersendling" an der Schertlinstraße unterkommen soll.
Doch die CSU im Stadtrat dringt jetzt darauf, dass der Jugendtreff in der Münchner Innenstadt bleibt. Als "schweren Verlust" für die Kinder- und Jugendlichen in der Umgebung bezeichnen die CSU-Politiker die Umsiedlungspläne. "Gerade weil aber auch viele Kinder außerhalb des Zentrums das überregionale Angebot des Café Netzwerk nutzen, ist eine zentrale Lage unbedingt erforderlich", argumentieren sie. In dem Antrag werden drei Alternativstandorte genannt, die zu prüfen seien: Das Gebäude der Bayerischen Beamtenlebensversicherung an der Dachauer Straße 9; das Haus an der Karlstraße 20 und 22, das derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, sowie ein Anwesen an der Marsstraße 19, welches für die Beherbergung von minderjährigen Flüchtlingen vorbereitet wird.