Maxvorstadt:Mehr Platz für stehende Autos

Maxvorstadt: An der Königinstraße baut die LMU die Uni um - wie hier das neue Nanoinstitut. Stadtteilpolitiker wollen die Gelegenheit für Tiefgaragenbau nützen.

An der Königinstraße baut die LMU die Uni um - wie hier das neue Nanoinstitut. Stadtteilpolitiker wollen die Gelegenheit für Tiefgaragenbau nützen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Stadtteilpolitiker lassen prüfen, ob in der Tiefgarage an der Königinstraße auch Anwohner parken können

Von Johannes Korsche, Maxvorstadt

Viele Maxvorstädter, die einen Ausflug mit dem Auto unternehmen, müssen in der Regel ein wenig mehr Zeit einplanen, als ihnen lieb sein mag. Denn es kommt schon gelegentlich vor, dass sie im Viertel auf der Suche nach einem Parkplatz länger herumkurven, als sie auf der Autobahn vom Starnberger See unterwegs waren. Auf Wunsch des Bezirksausschusses (BA) Maxvorstadt wird nun geprüft, ob sich bei der Neugestaltung des Universitätsareals an der Königinstraße zusätzliche Anwohnerstellplätze in der geplanten Tiefgarage realisieren lassen, heißt es in einem Beschluss des Stadtrats-Planungsausschusses.

Allzu unwahrscheinlich dürfte die Realisierung des Wunsches nicht sein. Denn die Stadt München "begrüßt grundsätzlich die Errichtung von Anwohnerstellplätzen in Tiefgaragen", teilt das Planungsreferat mit. Seit 2001 fördert die Stadt gezielt Anwohnerstellplätze in Tiefgaragen - auch wenn ein privater Investor baut. Über das sogenannte 2000-Stellplätze-Programm werden einerseits kleinere Projekte gefördert, wie zum Beispiel 45 Anwohnerstellplätze in der Zentrumsgarage Pasing. Aktuell prüfe man beispielsweise auch beim Neubau der Stadtsparkasse am Elisabethmarkt, ob etwa 50 zusätzliche Anwohnerstellplätze geschaffen werden können. Die wohl prominenteste Anwohnertiefgarage der Stadt liegt unter der Donnersbergerstraße in Neuhausen. 284 automatische Stellplätze für Anwohner sind dort entstanden. Fürs Parken fährt man sein Auto zur Einfahrt, steigt aus, die Autos werden fahrerlos an ihren Platz weitertransportiert - und auch wieder zurück.

Die Stadt trägt die Baukosten für jeden Anwohnerparkplatz zur Hälfte mit - höchstens allerdings mit 18 000 Euro pro Stellplatz. Das Geld kommt aus einem Topf, der sich durch Ausgleichszahlungen von privaten Investoren füllt, die bei einem Neubau nicht genug Stellplätze auf ihrem Grund bereitstellen konnten. Gefördert wird ein Stellplatz aber nur, wenn er zusätzlich entsteht, also nicht durch das Baurecht ohnehin erzwungen ist.

Gerade über die Frage, ob die Stellplätze an der Königinstraße zusätzlich entstehen sollen, hatten die Bezirksausschuss-Mitglieder jüngst in ihrer Sitzung diskutiert. Martha Hipp (Grüne) forderte, dass im Gegenzug in gleicher Anzahl an der Oberfläche Stellplätze wegfallen sollten. Für Antragstellerin Silvia Elstner-Schibalski (FDP) ist wichtig, dass Parkplätze entstehen, die das Viertel vielleicht erst "in zehn bis fünfzehn Jahren braucht". Sie sieht in ihrem Anliegen ein "wichtiges Signal" für die Maxvorstädter: "Wir wissen, dass es da ein Problem gibt." Gegen die Stimmen der Grünen-Fraktion verabschiedeten die Gremiumsmitglieder letztlich den FDP-Antrag.

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