Fritz Bauer:Die Pflicht zum Ungehorsam

Fritz Bauer, 1967

Foto: AP

Der Mann raucht Kette, sein Sprechen hat etwas abgehacktes, eine schwäbische Färbung lässt sich durchhören. Wer war dieser Fritz Bauer (1903-1968), der in Fernsehinterviews aus den Sechzigerjahren nüchtern, fast spröde wirkt? Was er sagt, ist von unmissverständlicher Klarheit, und hochaktuell: Er habe mit dem Auschwitzprozess zeigen wollen, dass die deutsche Demokratie gewillt ist, die Würde eines jeden Menschen zu achten. Als Sozialdemokrat und Jude, der aus dem Exil in die junge Bundesrepublik zurückkehrte, war der Frankfurter Generalstaatsanwalt der Stachel im System des noch immer tiefbraunen Justizapparats. Erst in den vergangenen Jahren scheint die Erkenntnis um die große Bedeutung dieser unerschrockenen Persönlichkeit gereift zu sein. 2015 kam Lars Kraumes Film "Der Staat gegen Fritz Bauer" in die Kinos. Mittlerweile liegen auch einige Biografien vor. Eine davon hat Irmtrud Wojak 2009 geschrieben. An diesem Sonntag, 31. Januar, spricht sie auf Einladung des Grünen-Ortsverbands Maxvorstadt/Schwabing/Freimann im Café am Josephsplatz, Augustenstraße 112, über Fritz Bauers Leben und Wirken. Beginn ist um 19 Uhr.

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