Maxvorstadt:Anatomische Rätsel

Operngeher hatten zuletzt viel im handlichen Programmheft der kommenden Festspiele zu blättern, vor einer Woche war der Erstverkauf. Das Cover ziert ein braungoldener Engelsflügel, durchscheinend filigran. Wie auf alten Schnittmusterbögen kreuzen sich Linien, es gibt winzige Randnotizen, die an die Skizzenblätter und Anatomiestudien von Leonardo da Vinci erinnern. Im Heft finden sich noch mehr dieser rätselhaften Darstellungen, die manchmal von einem sehr analytischen Hirn konstruiert scheinen, das sich aber auch hin und wieder ein freies, spontanes Spiel mit Pinsel und Farbe zugesteht. Wie wunderbar fügt sich das zum Saisonmotto der Staatsoper: "vermessen". Die Berliner Künstlerin Jorinde Voigt, die auch an der Akademie der Bildenden Künste München eine Professur hat und seit einigen Jahren für die Staatsoper arbeitet, findet kryptische Titel für ihre Serien wie "Now", "Hauro" und "Synchronicity". In den Galerien Klüser und Klüser 2 an der Georgenstraße 15 und der Türkenstraße 23 sind noch bis zum 13. Februar drei neue Werkgruppen von ihr zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr und am Samstag von 11 bis 14 Uhr.

© SZ vom 30.01.2016 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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