Maximilianstraße:Ärger in den Arkaden

Es geht um nur 70 Meter - doch die Arkaden sind wohl das Prächtigste, was die Maximilianstraße architektonisch zu bieten hat. Nun soll umgebaut werden. Doch die Pläne, das Gebäude vollständig zu entkernen, stoßen auf heftige Kritik.

Alfred Dürr

Ohne Zweifel zählt dieser etwa 70 Meter lange und parallel zur Oper verlaufende Komplex mit seinem Arkadengang und den charakteristischen Flügelbauten zum prächtigsten, was die Maximilianstraße architektonisch zu bieten hat. 1863 war der Bau nach den Plänen Friedrich Bürkleins fertiggestellt worden. Jetzt stehen große Veränderungen ins Haus. Die außergewöhnliche Fassadenstruktur an der Maximilianstraße bleibt zwar erhalten, aber ansonsten soll das Gebäude vollständig entkernt und im hinteren Bereich auch aufgestockt werden. Geplant ist eine Mischung aus Büros, Läden und Gastronomie.

Maximilianstraße: Die Arkaden in der Maximilianstraße sollen umgebaut werden.

Die Arkaden in der Maximilianstraße sollen umgebaut werden.

(Foto: Robert Haas)

Das Planungsreferat bestätigt, dass schon seit einigen Monaten eine sogenannte Bauvoranfrage für die edle Adresse vorliegt. Nach Informationen der SZ handelt es sich beim Investor um die Terrena Dr. Brunner KG, Tegernsee. Früher war der gesamte Komplex im Besitz des Freistaats Bayern und der Thurn und Taxis Immobilien. "Das ist ein sehr komplexes und sensibles Vorhaben", sagt die Sprecherin des Planungsreferats, Katja Strohäker. Deswegen müssten noch Stellungnahmen verschiedener Fachbehörden eingeholt werden. Dazu gehört beispielsweise das benachbarte Landesamt für Denkmalpflege.

Der Hinterhof der ehemaligen Alten Münze soll überbaut werden, "Belange der Bau- und Bodendenkmalpflege sind berührt", sagt Generalkonservator Egon Johannes Greipl. Demnächst werde der Stadt München ein entsprechendes Gutachten übergeben. Zum Beispiel liegt die Rückseite des Bauvorhabens im Bereich der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Weniger diplomatisch formuliert der Bezirksausschuss seine Ansicht zu dem Projekt. Er hat es bereits einstimmig abgelehnt. "Der gesamte historische Charakter des Gebäudes droht zerstört oder verhunzt zu werden", sagt der BA-Vorsitzende Wolfgang Püschel: "Die gravierende Veränderung des Denkmals ist unzumutbar."

Wie stark nun die Eingriffe in die Substanz sein sollen und was die Stadt genehmigen wird - darüber ist keine Auskunft zu bekommen. Sicher ist nur, dass einigen, teilweise alteingesessenen Geschäften unter den Arkaden gekündigt wurde. Andere Läden haben länger laufende Mietverträge. Größere Bereiche der oberen Geschosse stehen schon leer. Die Vorbereitungen für den großen Umbau sind jedenfalls im Gang.

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