Martinsried:Sparen für den Segen

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Verein Miteinander: Die halbe Diakoninnen-Stelle ist finanziert

Von Rainer Rutz, Martinsried

Seit elf Jahren finanziert der Verein Miteinander die halbe Diakoninnen-Stelle der evangelischen Friedenskirche Gräfelfing-Martinsried. Über 250 000 Euro hat man mittlerweile an die Landeskirche überwiesen. Gesammelt aus Spenden, Sponsoring, vor allem aber aus dem Reinerlös einer Fülle von Veranstaltungen - ein weithin einmaliges Erfolgsmodell. Der Verein, der sich in erster Linie um die Kinder- und Jugendarbeit im Martinsrieder Dietrich-Bonhoeffer-Haus kümmert, hat neben seinen vielen Aufgaben nun eine neue: Hilfe für junge Flüchtlinge, die im Kirchensprengel Gräfelfing-Martinsried und im nahen Planegg ankommen. Bei der Jahrespräsentation im Bonhoeffer-Haus, das dieser Tage sein 30-jähriges Bestehen feiert, stellten die beiden Vorsitzenden Anneliese Bradel und Beate Dürrschmidt-Peters das laufende Programm vor und gaben einen Überblick auf die Finanzlage des Vereins. Gekommen waren neben vielen Mitgliedern und Sponsoren auch die Bürgermeister von Planegg, Heinrich Hofmann und Gräfelfing, Uta Wüst.

Es sind ganz praktische Dinge, die der Verein für junge Flüchtlinge organisiert. So gibt es in Zusammenarbeit mit der Würmtal-Insel Sprachkurse und im Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasium wurde ein Spielzimmer eingerichtet. Darüber hinaus werden den Kindern und jungen Leuten Schwimmkurse angeboten. Eine ganz zentrale Rolle spielt die beliebte Schrauberhütte am Gymnasium. Hier werden unter fachkundiger Anleitung Fahrräder repariert. Ausrangierte Räder werden fahrtüchtig gemacht und Flüchtlingen kostenlos zur Verfügung gestellt. In den Sommermonaten können junge Flüchtlinge an den Ferienaufenthalten teilnehmen. "Wir helfen, so viel wir können", sagt Anneliese Bradel.

Ganz routiniert läuft das Jahresprogramm des Vereins ab, mit dem viel Geld für die Finanzierung der Diakon-Stelle erwirtschaftet wird: Wie Jazzkonzerte, Ü-30-Partys oder das traditionelle Entenrennen. Entsprechend gut ist die Finanzlage. Etwa 100 000 Euro hat man angespart. Das Geld setzt sich zusammen aus 50 000 Euro für weitere zwei Jahre Jobgarantie für die Diakonin und diversen Umbauarbeiten wie etwa an der Schrauberhütte. "Wir haben auch heuer unsere Ziele erreicht", sagt Anneliese Bradel.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch: Das beliebte "Cafe Ausbruch" im Bonhoeffer-Haus dümpelt mehr oder weniger vor sich hin: "Hier werden wir demnächst ein neues Konzept vorstellen", verspricht Protze.

© SZ vom 30.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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