Martinsried:Die Ortsmitte nimmt Gestalt an

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Der Brunnen von Thomas Kroiher greift ein Motiv gotischer Kirchenfensterverglasungen auf. Die dreidimensionale Stahlfigur kostet samt Installation etwa 65 000 Euro. (Foto: Thomas Kroiher/Basis Büro Levin/Monsigny und Gemeinde Planegg (Fotomontage))

Nach Ostern beginnen die Arbeiten an den Grünflächen. Im Zentrum steht ein Brunnen des Künstlers Thomas Kroiher

Von Rainer Rutz, Martinsried

Der Umbau der Ortsmitte von Martinsried geht in die letzte Phase. Nach den Osterfeiertagen Mitte April will die Gemeinde Planegg mit der Neugestaltung des großen Grün- und Erholungsbereichs an der Lochhamer/Röntgenstraße beginnen. Die Arbeiten sollen ein halbes Jahr dauern.

Im Mittelpunkt des lichten Grünbereichs wird der Brunnen des Pasinger Künstlers Thomas Kroiher stehen. Um die rund 65 000 Euro teure Stahlkonstruktion war es sowohl im Gemeinderat als auch in Teilen der Bevölkerung zu hitzigen Debatten gekommen. Das lag vor allem daran, dass die Martinsrieder ein Jahr zuvor in einer schriftlichen Umfrageaktion zu ihren Vorstellungen für eine Grünanlage und den Brunnen befragt worden waren - etliche aber mit dem nun gewählten Modell nicht einverstanden waren.

Letztlich hat sich aber jetzt die Aufregung gelegt, denn einen Brunnen mit einer Skulptur hatten sich die meisten Befragten gewünscht, gefolgt von Bürgern, die lieber ausschließlich einen Brunnen mit Fontänen gesehen hätten, möglicherweise mit einem Wasserspiel für Kinder. Zumindest mit dem Wasserspiel wird es nun nichts, dafür erhalten die Martinsrieder einen modern gestalteten Brunnen, der von Fachleuten in den allerhöchsten Tönen gelobt wurde. Etwa vom Sprecher der Jury, die das Werk aus sieben eingereichten Arbeiten ausgewählt hatte, dem Künstler Manfred Mayerle. Für ihn ist die Skulptur mit ihren Wassersäulen schlicht "einzigartig". Auch Ursula Janson vom Bauamt der Gemeinde sprach von einem "Werk mit hoher Qualität und ganzjähriger intensiver Wirkung." Ein Antrag aus der FDP-Fraktion im Gemeinderat um Peter von Schall-Riaucour, die Martinsrieder ein zweites Mal über die beiden erstplatzierten Entwürfe abstimmen zu lassen, wurde schließlich nach zweistündiger Debatte mit 14 gegen neun Stimmen abgelehnt.

Der neue Brunnen wird inmitten einer großzügigen Grünfläche stehen. Installiert werden dort ein Fußball-Kicker, ein Schachspiel und einige Tischtennisplatten. Dazu kommen eine ganze Reihe von Sitzgelegenheiten, neue Bäume und Grünpflanzen. Der Infopavillon der Gemeinde wird weiter nach Westen versetzt an den Rand der Grünanlage. Entlang der Fraunhoferstraße fallen einige Parkplätze weg. Der Baumbestand wird so bleiben, wie er sich jetzt präsentiert, nachdem im Januar und Februar bereits etliche Bäume gefällt worden sind, um die neue Anlage licht zu machen. Da schon im kommenden Herbst die meisten Läden des so genannten Kopfbaus eröffnen werden und bis dahin wohl auch die Wohnungen bezugsfertig sein werden, sind die meisten Vorgaben aus dem Masterplan für die eigentliche neue Martinsrieder Ortsmitte erfüllt. Bis zum kommenden Frühjahr soll das Konzept dann in die Wirklichkeit umgesetzt sein.

© SZ vom 27.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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