Mai 2007:Vor 10 Jahren

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Thomas Goppel feiert seinen 60. Geburtstag. BMW kauft 84 Hektar des Bundeswehr-Fluggeländes. Das Volksfest Mammendorf wird von einem Unglück überschattet.

Von Erich C. Setzwein

Mai 2007

Beim Ultraleichtflieger-Treffen auf dem Flugplatz Jesenwang kommt es am 1. Mai zu einem tödlichen Unfall. Beim Landeanflug stürzt ein Kleinflugzeug mit zwei Menschen an Bord in einen Wald ab. Pilot und der Passagier überleben den Crash nicht. Das Treffen wird umgehend abgesagt.

Thomas Goppel feiert seinen 60. Geburtstag. Er tut das mit 650 Gästen, vielen aus der CSU. Unter ihnen sind auch Edmund Stoiber und dessen Frau Karin. Es ist der letzte Besuch Stoibers in Fürstenfeldbruck als Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender. Stoiber kündigt später seinen Rückzug aus den Ämtern an. Bei der ebenfalls im Mai stattfindenden Mitgliederversammlung des CSU-Kreisverbandes wird verkündet, dass die Zahl der Mitglieder nach der Rücktrittsankündigung deutlich gestiegen seien.

Ein defekter Traktor soll die Ursache für den Brand eines Wohnhauses und eines Pferdestalls auf der Ludwigshöhe in Fürstenfeldbruck gewesen sein. So interpretiert jedenfalls die Brandfahndung der Brucker Kripo die Spuren, die sie in den zerstörten Räumen finden konnte. Der Sachschaden wird auf mindestens eine Million Euro geschätzt.

Die Germeringer sind alles andere als zufrieden mit den Plänen, die für die Neue Mitte vorgesehen sind. Sie fordern einen ganz eigenen Entwicklungsplan für die Stadt und einen Fachbeirat, der die Planung begleitet.

Acht Jahr lang war Sebastian Niedermeier in den Tiefen der Münchner Stadtverwaltung verschwunden. Der Altbürgermeister von Eichenau ist dort seinem Beruf nachgegangen, in den er nach 18 Amtsjahren wieder eingestiegen war. Auch wenn er 25 Jahre lang Mitglied der SPD gewesen ist, so will der inzwischen 63-Jährige nun für die Freien Wähler Eichenau bei der Kommunalwahl antreten.

Das Frühlingsfest in Fürstenfeldbruck ist berüchtigt für die Schlägereien, die dort stattfanden. In diesem Mai aber ist alles anders. 30 000 Besucher werden gezählt, 300 Hektoliter Bier ausgeschenkt, und die Polizei ist durchaus zufrieden. Es sei deutlich ruhiger gewesen, schon allein deshalb, weil es eine eine Festverordnung der Polizei ermöglicht habe, schneller einzugreifen. Auch die Prävention soll zu einer friedlicheren Brucker Wiesn beigetragen haben.

Die Franchisenehmer der Baumarktkette Obi scharren ordentlich mit den Hufen und dringen auf einen schnellen Baubeginn im Norden Germerings. Im dortigen Gewerbegebiet soll ihr 19. Markt entstehen. Die Eile hat einen Hintergrund. Etwas mehr als einen Steinwurf entfernt plant Konkurrent Hornbach seinen Markt.

Gebaut wird auch in Fürstenfeldbruck am Kloster. Dort findet der erste Spatenstich für das neue Hotel Fürstenfelder statt. 100 Betten sollen bald zur Verfügung stehen.

Am Hafen in Marseille wird jener Mietwagen gefunden, mit dem ein Geldtransportfahrer nach einem Diebstahl von 3,1 Millionen Euro im Januar bei Bergkirchen geflüchtet war. Die Spur verliert sich, erst im darauffolgenden Jahr wird der Millionendieb per Zufall aufgespürt.

Das Mammendorfer Volksfest wird von einem Unglück überschattet. Ein 16 Jahre alter Festbesucher will sich auf dem Heimweg die Zeit bis zur Abfahrt seines Busses vertreiben, steigt am Bahnhof auf einen Mast und kommt der Oberleitung zu nahe. Er stirbt an einem Stromschlag.

In Fürstenfeldbruck geht eine Ära zu Ende und eine neue beginnt, als die Integrierte Leistelle in Betrieb geht. Deren Mitarbeiter übernehmen fortan die Aufgaben der Einsatzzentrale der Polizeidirektion Fürstenfeldbruck bei Rettungs- und Feuerwehreinsätzen. Sie sind unter der einheitlichen Notrufnummer 112 zu erreichen und werden in den folgenden Jahren auch maßgeblich an der Einführung des Digitalfunks beteiligt sein.

Einen unerwarteten Geldregen bekommen Autofahrer im Aubinger Tunnel der Autobahn 99 ab. Ein Paar aus Andechs ist mit dem Motorrad unterwegs zu einem Autokauf. Im Rucksack der Sozia steckt ein Umschlag mit 6000 Euro, doch gehen Rucksack und Umschlag im Fahrtwind auf. Autofahrer sammeln die Scheine ein, die Polizei ermittelt wegen Fundunterschlagung.

BMW entscheidet sich zum Kauf von 84 Hektar des Bundeswehr-Fluggeländes in Fürstenfeldruck. Damit scheint sicher zu sein, dass zumindest die Zivilflieger nicht bleiben.

© SZ vom 05.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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