Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Monoton und völlig beliebig

Der Verein Stadtbild kritisiert Neubaupläne an der Baaderstraße

Mangelnde Nachhaltigkeit, monotone Architektur: Der Verein Stadtbild Deutschland mit Sitz in Berlin übt deutliche Kritik am geplanten Nachfolgebau für das frühere Postlerwohnheim an der Baaderstraße. Das vom Münchner Büro Hilmer & Sattler Architekten vor nicht einmal 30 Jahren gestaltete, schwungvolle Gebäude, in dem sich ein Hotel befindet, soll durch ein modern ausgeprägtes Haus mit hochwertigen Eigentumswohnungen ersetzt werden.

Ein "ästhetisch durchaus annehmbares Gebäude", das noch relativ jung sei, abzureißen, konterkariere das politische Bemühen um nachhaltiges, energiesparendes Bauen, heißt es in der Stellungnahme des Vereins. Das Münchner Beispiel sei leider kein Einzelfall in Deutschland. Der Abriss auch von teils wertvoller historischer Bausubstanz gehe trotz aller Kritik aus Fachkreisen ungebremst weiter.

Für den Verein Stadtbild Deutschland kommt dann meist auch nichts Besseres nach. Der Entwurf für den Neubau an der Baaderstraße besitze keinerlei Bezug zur Münchner Architekturtradition. Er sei in seiner Ausführung "völlig beliebig und könnte so in jeder anderen Stadt stehen". Das Hauptproblem sei die große Monotonie, die dieser Entwurf ausstrahle - "etwas mehr Gestaltung und Details" würden der Neubau-Planung guttun. Das Beste sei die Erhaltung des Gebäudes. Sollte dies der Investor ablehnen, unterstützt Stadtbild Deutschland das Votum der Münchner Stadtgestaltungskommission. Diese hatte Anfang Juni vor einem Verlust für die Baukultur in der Stadt gewarnt und einstimmig gefordert, den vorliegenden Entwurf für einen Neubau zu überarbeiten.

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