Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Kunst statt Bargeld

Lokalpolitiker wollen Gewerbehof für Künstler im Hypohaus

Das sogenannte Hypohaus, in dem sich früher die große Bank-Filiale für den Schlacht- und den Viehhof befand, soll zu einem Gewerbehof für Künstler umgebaut werden. Einstimmig hat sich der Bezirksausschuss auf Anregung des ehemaligen Stadtrates Vinzenz Zöttl einem CSU-Antrag angeschlossen, das Anwesen an der Zenettistraße 17, gegenüber dem Wirtshaus im Schlachthof, Münchner Kulturschaffenden und Kreativen zur Verfügung zu stellen. Jetzt muss noch die Stadt zustimmen, der Antrag liegt bereits vor.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist schwer nutzbar. Es soll erhalten werden, ist aber weder für Wohnungen noch für Gewerbe geeignet und steht seit Jahren fast leer. Ateliers, Künstler-Werkstätten, Räume für Film-, Buch-, Design- oder Musikschaffende wären dort sehr gut unterzubringen, begründet Vinzenz Zöttl seinen Antrag; sowohl die Lage als auch die Art des Gebäudes seien für Künstler und Kreative prädestiniert.

Da das Gebäude nur mit hohen Kosten zu renovieren ist, hat Zöttl eine ungewöhnliche Lösung gefunden: Er will eine Immobilienbeteiligungsgesellschaft, an der auch die Stadt beteiligt ist, einschalten. Sie soll den Künstlerhof finanzieren und betreiben. Die Münchner-Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft (MGH) soll dafür gewonnen werden. Deren Aufgabe ist es, kleinen Handwerksbetrieben, Händlern und produzierenden Gewerbebetrieben günstige Gewerbeflächen in der Innenstadt zu vermitteln. Die MGH hat in rund 35 Jahren bereits sechs Gewerbehöfe eingerichtet - am Frankfurter Ring, in Sendling, Perlach, Westend, Giesing und Laim.

Künstler-Werkstätten seien Mangelware und ein verwandtes Metier, argumentiert Zöttl. Dafür könne die MGH eine wirtschaftliche Lösung erarbeiten. Die Münchner Kultur- und Kreativwirtschaft umfasst mehr als 68 000 Erwerbstätige, vor allem der Nachwuchs wird unterstützt.

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