Isarvorstadt:Die Klohäuschen am Gärtnerplatz kommen weg

Nachtschwärmer am Gärtnerplatz in München, 2014

Viele Leute, viel Geschäft: Das Klo-Problem am Gärtnerplatz ist ungelöst.

(Foto: Florian Peljak)
  • Die Toiletten am Gärtnerplatz sollen wieder abgebaut werden.
  • Geprüft wird derzeit, ob die automatischen Toiletten, die im nächsten Sommer entlang der Isar eingerichtet werden, auch für den Gärtnerplatz geeignet sind.
  • Auch eine andere Möglichkeit rückt wieder ins Blickfeld.

Von Birgit Lotze

Die beiden mobilen Toiletten, die seit Mai am Gärtnerplatz an der Ecke zur Corneliusstraße auf den Parkstreifen stehen, sollen in Kürze wieder abgebaut werden. Danach müssen Besucher des Gärtnerplatzes offenbar erst einmal wieder durchhalten, sofern sie nicht Lokale aufsuchen wollen. Irgendwann soll es neue Toiletten geben - doch wann, das ist noch offen.

Der Bezirksausschuss hatte gefordert, während des Umbaus des Theaters am Gärtnerplatz dort rechts und links neben dem Haupteingang jeweils eine Toilette in die Baustelleneinrichtung zu integrieren. Die Lösung habe jedoch mit dem Gärtnerplatztheater nicht vereinbart werden können, hieß es in der Abteilung Gartenbau, die auch für den Unterhalt der öffentlichen stillen Örtchen in der Stadt verantwortlich ist.

In lauen Sommernächten belagern seit einigen Jahren oft Hunderte Feiernde bis spät in die Nacht den Gärtnerplatz. Deshalb hatte der Bezirksausschuss bereits vor mehr als dreieinhalb Jahren die Stadt aufgefordert, dort Abfallkörbe zu montieren und eine moderne Toilette fest zu installieren, möglichst verborgen in der Litfaßsäule.

Die Abfallkörbe wurden bald darauf aufgestellt, doch wegen der stillen Örtchen hatte die Stadt Schwierigkeiten, den richtigen Anbieter zu finden. Bislang wurde noch kein Vertrag geschlossen.

Auch über die Einführung der "Netten Toilette" wird wieder nachgedacht

Nur für diesen Sommer wurde die Mobillösung zur Verfügung gestellt; weitere Übergangslösungen sieht das Baureferat nicht als glücklich an. Wie das Klohäuschen nun tatsächlich frequentiert wurde, wollten die städtischen Konfliktmanager der mobilen Eingreiftruppe Akim herausfinden. Sie sind seit Sommer 2014 oft nachts auf dem Platz, um Interessen von Feiernden und Anwohnern auszugleichen.

Das Baureferat hat inzwischen eine andere Lösung im Auge, wie eine sich selbst reinigende Toilette für den Gärtnerplatz gefunden werden könnte, die auch finanzierbar ist. Geprüft wird derzeit, ob die automatischen Toiletten, die im nächsten Sommer entlang der Isar eingerichtet werden, auch für den Gärtnerplatz geeignet sind.

Noch eine weitere Möglichkeit rückt wieder ins Blickfeld. Die Bitte der Stadtteilpolitiker, mit den Lokalen rund um den Gärtnerplatz Vereinbarungen zu treffen, so dass die Feiernden deren Toiletten und nicht Garageneinfahrten und Treppenaufgänge nutzen, hatte die Stadt seinerzeit abgelehnt. Jetzt wird die Idee offenbar wieder aufgegriffen. Noch in diesem Jahr soll der Stadtrat darüber entscheiden, ob ein Konzept für die Einführung der "Netten Toilette" außerhalb der Altstadt erarbeitet wird.

Bei der "Netten Toilette", das Prinzip wird vor allem von der SPD favorisiert, sollen Wirte die Toiletten ihrer Gaststätten auch für Nicht-Kunden öffnen und dafür eine Aufwandsentschädigung von der Stadt erhalten. Hintergrund sind der Platzmangel für öffentliche Toiletten und geringere Kosten.

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