Ludwigsvorstadt:Ums Eck gedacht

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Die städtischen Referate lehnen eine direkte Zufahrt vom Hotel "Königshof" zur Sonnenstraße kategorisch ab

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt

Nach wie vor Diskussionsbedarf gibt es bei den Planungen für den Neubau des Hotels Königshof, inzwischen liegen sie in der elften Fassung vor. Offenbar steht bereits fest, dass die Tiefgaragenausfahrt für das Hotel nicht an der Prielmayerstraße, sondern wie derzeit an der Bayerstraße liegen soll. Den Antrag des Bezirksausschusses (BA) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, den Verkehr aus der Tiefgarage nicht nur nach Westen, sondern auch nach Osten zur Sonnenstraße abfließen zu lassen, lehnten die städtischen Referate ab. Die Kreuzung Bayer-/Sonnenstraße vertrage nicht mehr Verkehr, sie sei bereits übermäßig belastet - durch starken Individualverkehr, durch die Tram, Fußgänger und Radfahrer.

Der Vorsitzende des BA Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Alexander Miklosy (Rosa Liste), pflichtete den Referaten bei - zumindest was die Überbelastung betrifft. Obendrein sei dort auch eine Straßenbahnwendeschleife. Allerdings gehe es dem BA mehr darum, die Situation an dieser Stelle von Autos zu entlasten. Ausreichend Platz für eine Tiefgaragenausfahrt Richtung Sonnenstraße sei vorhanden. Schließlich sei die Bayerstraße an dieser Stelle zweispurig.

Der derzeitige Plan der Stadt: Aus der Tiefgaragenausfahrt zur Bayerstraße kann man auch bis vor das Hotel fahren. Wer dann weiter möchte, wird durch die Bayerstraße zurückgeleitet und muss sich, falls er zur Sonnenstraße möchte, über Parallelstraßen seinen Weg suchen. Der BA hätte gerne weniger Autospuren vor dem Königshof. Außerdem zeigten die Mitglieder sich auch skeptisch, inwieweit dieser Plan mit der künftigen Verkehrslage um den Hauptbahnhof vereinbar ist. Sollte der Bahnhofsplatz zukünftig für Autos gesperrt werden, gebe es kein Konzept, wie die Autos aus dem Hotel zur Sonnenstraße gelangen. Die Stadtteilpolitiker erinnerten daran, dass auch eine Ausfahrt aus der Tiefgarage zur Prielmayerstraße denkbar ist.

Der Abriss des Hotels Königshof ist für Ende 2017 geplant. Das Fünf-Sterne-Hotel wird von der Familie Geisel geführt, die das Hotel 1938 erworben hat. Sie hat sich für einen extravaganten, mutigen Entwurf der spanischen Architekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano entschieden und ihn mit einigen Einschränkungen gegen viele Vorbehalte auch stadtpolitisch durchgesetzt. Herausragendes Element des Hotel-Neubaus ist ein Längsschnitt in der Fassade, die sich zum Stachus-Rondell und zur Fußgängerzone orientiert.

Der neue Königshof soll neun Stockwerke haben, bislang sind es sechs. Vorgesehen sind in dem Luxushotel 95 Zimmer und Suiten, derzeit sind es 87. In die oberste Etage wird das Gourmetrestaurant "Königshof" einen Platz bekommen. Von hier aus, so die Planer, habe man einen besonders schönen Panoramablick über die Stadt. Vorgesehen ist auch eine Etage mit Spa- und Wellness. Die Brüder Carl, Michael und Stephan Geisel gehören zu den wenigen großen Privathoteliers der Stadt; seit Anfang der Neunzigerjahre stehen sie an der Spitze des Unternehmens. Der Königshof ist das Flaggschiff der Gruppe. Das neue Gebäude soll nach etwa zwei Jahren Bauzeit stehen.

© SZ vom 15.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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