Ludwigsvorstadt:Schwarze Comic-Helden

Man nannte ihn ehrfürchtig den "King of Comics": Jack Kirby, geboren als Jacob Kurtzberg 1917 in der Lower East Side von New York als Kind österreichstämmiger Juden, war der Miterfinder von Genre-Schwergewichten wie Captain American, den Fantastic Four, X-Men, den Avengers oder von Incredible Hulk, alles Superhelden, welche die heutige Generation aus mehr oder weniger gelungenen Kino-Adaptionen kennt. Das Eine-Welt-Haus in der Schwanthalerstraße 80 nimmt als Satellit teil am Comicfestival München 2015 und bringt den 1994 verstorbenen Künstler mit der Ausstellung "Black Kirby" seismografisch in unsere Zeit. Vor dem Hintergrund aktueller Rassenunruhen in den USA und zunehmenden rassistischen Tendenzen in Europa als Reaktion auf die Flüchtlingsszenarien ergründet die Schau afroamerikanische Identitäten im Mainstream-Comic. John "Pitch" Jennings und Stacey "Blackstar" Robinson sampeln und remixen Kirbys Stil mit den Einflüssen anderer Künstler. Visuelle Einflüsse des Hip-Hop und Funk kommen zu Vorschein, ebenso wie die Bildsprachen des Afrofuturismus oder der "Black Power-Bewegung". Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 5. Juni, 19.30 Uhr. Jens Meinrenken hält einen Vortrag zum historischen Hintergrund schwarzer Superhelden im Comic. Der Eintritt ist frei, geöffnet ist täglich von 9 bis 22 Uhr. "Black Kirby" ist im Eine-Welt-Haus bis zum 27. Juni zu sehen.

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