Oktoberfest:Das Geheimnis hinter dem Löwengebrüll

Brüllt der Löwe vor dem Zelt eigentlich regelmäßig? Was ist los mit ihm, wenn er eine längere Pause macht? Hat er zu viel Bier erwischt?

Von Franz Kotteder

Münchner sind bekanntermaßen tierlieb, und diese Liebe macht nicht beim Dackel halt, sondern schließt auch größere Exemplare von Viechern mit ein. Immer wieder richtet sich dieser Tage etwa der Blick hinauf zum Löwen über dem Eingang des Löwenbräuzelts: Trinkt er schön brav aus seiner Mass? Und brüllt er regelmäßig? Was ist los mit ihm, wenn er eine längere Pause macht, ist er dann krank geworden, hat er zu viel Bier erwischt?

Es soll schon Informatikerstammtische im Zeltbiergarten gegeben haben, die versuchten, dem Algorithmus auf die Spur zu kommen, nach dem das Brüllen des Löwen programmiert wurde. Irgendeine Software muss ja schließlich dahinterstecken, die den Sound "Löööwenbräu!" auslöst, am ehesten per Zufallgenerator oder gesteuert nach der erwünschten Füllung des Zeltes? Die SZ kann jetzt das Geheimnis lüften.

Der Algorithmus heißt entweder Spendler oder Hagn. Die Wirte des Zelts sind es nämlich, die den Löwen brüllen lassen können, wann immer es ihnen passt oder wann sie Lust dazu haben. "Wir haben in unserem Zeltbüro einen Schalter", erklärt Wirtin Stephanie Spendler, "darauf steht ,Gebrüll Löwe'".

Und wenn es nach der Einschätzung ihrer Söhne Lukas und Johannes oder ihres Vaters Ludwig Hagn wieder einmal soweit ist, dann drücken sie eben einfach auf den Knopf. Ist der Löwe mal längere Zeit still, dann ist er also nicht krank oder kaputt. Sondern: "Dann hat halt einer meiner Männer vergessen, auf den Knopf zu drücken." In ganz seltenen Fällen gibt es andere Probleme, aber auch dann weiß Spendler Rat: "Wir müssen dann den Elektriker holen, aber das vermeiden wir natürlich lieber, wenn richtig Betrieb ist."

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