Lochhausen:Schimmel im Boden

Die neuen Schulpavillons am Schubinweg müssen wegen eines Feuchteschadens aufwendig saniert werden

Von Ellen Draxel, Lochhausen

Eigentlich hätten die neuen Schulpavillons am Schubinweg die akute Raumnot an der Grundschule in Lochhausen nicht nur auf die Schnelle, sondern langfristig lindern sollen. Zu Schuljahresbeginn im September wurde die Anlage errichtet, und vier Monate lang ist das Konzept auch aufgegangen. Bis am 20. Januar die Hiobsbotschaft bekannt wurde: Weil Böden der Pavillons durchfeuchtet seien, hieß es aus dem Schulreferat, könnte unterhalb des Linoleumbelages eventuell Schimmel entstanden sein. Die vier Ganztagesklassen, die in dem Erweiterungsbau hätten unterkommen sollen, mussten zurück ins überfüllte Haupthaus und dort weiter unter erschwerten Bedingungen lernen.

Mehr als zwei Monate lang arbeitete ein Gutachterteam an der Ursachenforschung und einem Sanierungsvorschlag. Inzwischen ist auch klar: Der Anfangsverdacht war richtig. "Offenbar hat die beauftragte Baufirma feuchte Bodenelemente eingebaut", heißt es in einem Schreiben des Bildungsreferates, das kurz vor den Osterferien an die Eltern versandt wurde. Das Baureferat werde deshalb den Schaden bei der Firma einfordern.

Bis die Kinder die Pavillonräume wieder nutzen können, sollen mindestens sechs Monate vergehen, so derzeit die Prognose. Die Dauer könne noch nicht exakt bestimmt werden, schreibt die Behörde. Zum Schulbeginn im September 2017 sei der Abschluss der Sanierung aber sicher "nicht realisierbar". Im neuen Schuljahr wird es an der Grundschule voraussichtlich eine Klasse mehr geben als bisher.

Die Sanierung, erläutert Vanessa Assmann, Sprecherin des Baureferats, stelle sich "als "äußerst schwierig und komplex" dar. "Der Feuchteschaden in den Böden erstreckt sich über zwei Etagen und eine Gesamtfläche von circa 1500 Quadratmetern." Die Böden seien mehrschichtig aufgebaut und müssten Schicht für Schicht entfernt werden. Anschließend würden die verbleibenden Bauteile "mit entsprechendem Zeitaufwand" getrocknet. Zum Schluss werde der mehrschichtige Bodenaufbau wieder neu erstellt. "Sämtliche Arbeiten müssen größtenteils händisch bewältigt werden, Maschinen können nur sehr eingeschränkt zum Einsatz kommen", sagt die Pressesprecherin. Dadurch erkläre sich die lange Sanierungsdauer. "Selbstverständlich setzt das Baureferat alles daran, die Arbeiten schneller abzuwickeln." Garantiert werden könne mit Blick auf die genannten Schwierigkeiten jedoch nichts.

Das Referat für Bildung und Sport verspricht, "mit Hochdruck" an einer Lösung der räumlichen Beengtheit fürs kommende Schuljahr zu arbeiten. "Ein vielleicht etwas eingeschränkter, aber doch vernünftiger und regulärer Unterrichtsbetrieb soll gewährleistet sein." Derzeit meistere die Schulfamilie die "große Herausforderung" mit "pragmatischer Herangehensweise". Eine Klasse lernt aktuell in den Räumen der Mittagsbetreuung, sodass täglich alles umgebaut werden muss, wenn die Betreuungskinder kommen.

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