Lochhausen:Neue Heimat

Lochhausen Quartier

Erster Platz: der Entwurf des Dachauer Architekturbüros Deffner Voitländer und der Haimhauser Landschaftsarchitekten Schegk.

(Foto: Landeshauptstadt München)

In Lochhausen entsteht ein Quartier mit rund 450 Wohnungen, zwei Häusern für Kinder, Nachbarschaftstreff, Supermarkt mit Café und einer öffentlichen Grünfläche. Der Bezirksausschuss kritisiert die Planungen

Von Ellen Draxel, Lochhausen

Im Münchner Westen entsteht im Stadtteil Lochhausen ein neues Quartier mit rund 450 Wohnungen, zwei Häusern für Kinder, einem Nachbarschaftstreff, einem Supermarkt mit Café und einer rund 25 Meter breiten, öffentlichen Grünfläche. Den Ideenwettbewerb für das etwa sechs Hektar große Areal zwischen Kleiberweg, Henschel- und Federseestraße haben das Dachauer Architekturbüro Deffner Voitländer und die Haimhauser Landschaftsarchitekten Schegk für sich entschieden: Ihr Entwurf überzeugte das Preisgericht nicht nur dank des "starken Ortsbezugs", sondern auch wegen der "guten Verknüpfung mit dem umgebenden Stadtteil und den übergeordneten Freiräumen".

Die Arbeit, auf deren Basis nun der Bebauungsplan erarbeitet werden soll, sieht zwei Baufelder vor, die sich mit dem Umfeld und dem Grün vernetzen. Zwei Drittel der Wohnungen sollen im Geschosswohnungsbau realisiert werden, ein Drittel als Reihen- oder Stadthäuser. Das war die Vorgabe der Stadtplaner. Im Entwurf der Dachauer Architekten sind diese Bauvarianten strikt separiert - ob das so umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Die Jury kritisierte diese Trennung: Sie sei "aus Sicht einer sozialen und lebendigen Durchmischung zu hinterfragen". Erschlossen werden sollen die Tiefgaragen der Häuser von Norden her über den Kleiberweg und von Süden über die Federseestraße.

"Positiv" bewerteten die Preisrichter dagegen die Situierung der Kindertagesstätten an den Quartiersrändern - dadurch werde der Verkehr nicht ins Innere der Siedlung gezogen. Auch die großzügige Aufweitung der ehemaligen Landbeck-Trasse, eines Grünbereichs im Südwesten des Planungsareals, wurde gelobt. Lochhausen liegt am Ortsrand von München, besitzt dörflichen Charakter und liegt nahe an der Aubinger Lohe. Den prägenden Baumbestand auf dem Neubaugelände "möglichst weitgehend" zu integrieren, war daher erklärtes Planungsziel.

Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied, dem der Beschlussentwurf zur Änderung des Flächennutzungsplanes jetzt zur Anhörung vorgelegt wurde, ist allerdings weder mit der Bebauung noch mit der Verkehrsanbindung einverstanden. Die Lokalpolitiker fordern einen 50-prozentigen Anteil an Reihenhäusern, maximal vierstöckige Gebäude längs der Federseestraße passend zur Nachbarbebauung und eine bessere Verkehrsanschließung des Gebietes. "Die Vesta- und die Lochhausener Straße seien bereits heute "an der Belastungsgrenze". Gewünscht wird außerdem eine Anlage für seniorengerechtes Wohnen mit 80 Appartements sowie ein Alten- und Servicezentrum. Und für den Bolzplatz, der der Neubebauung zum Opfer fällt, bitten die Bürgervertreter um einen Ersatzstandort im Bereich des Manzinger-Geländes.

Was von den Forderungen der Lokalpolitiker Eingang in die Planung findet, wird sich kommendes Frühjahr zeigen: Dann soll ein erster Entwurf des Billigungsbeschlusses dem Stadtrat vorgelegt werden. Gibt es keine weiteren Verzögerungen, könnten die ersten Wohnungen im Jahr 2018 entstehen.

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