Lob für Hubert Weinzierl:Windrädern nicht die Natur opfern

"Ich bin ein pathologischer Optimist" vom 3. Dezember:

Der SZ-Leser reibt sich verblüfft die Augen: Kritische Worte über Windräder? In der SZ??? Allerdings sind es nicht die Worte der SZ, sondern die des Interview-Partners Hubert Weinzierl, langjährige prägende Figur aller möglichen Umwelt-Initiativen, -Bünde und -Verbände und auch mit heute 80 Jahren (Glückwunsch!) noch immer einer der Säulenheiligen des Umweltschutzes: "Die Energiewende ist ein Muss. Wir dürfen jetzt nur nicht den Fehler machen, dass wir ihr jetzt all die Naturräume opfern, für deren Erhalt wir die letzten Jahrzehnte gekämpft haben, indem wir zum Beispiel jetzt alles mit Windrädern zupflastern."

Frage an unsere Windkraft-Freunde: Ja, ist der denn plötzlich verrückt geworden, der Weinzierl??? Hubert Weinzierl ist, zusammen mit Enoch zu Guttenberg, derzeit einer der wenigen Umweltbewegten, die gegen den Windwahn, gegen diese Absurdität, sich zu argumentieren trauen. Die Windräder in windarmen Gegenden widersinnig finden und die Windkraftanlagen im windstaaden Alpenvorland, gerade in Landschaftsschutzgebieten, als einen Frevel brandmarken. Denen es offenbar auch nicht eingeht, dass wir zwar säuseln, wir hätten "die Erde nur von unseren Kindern geliehen", dass wir aber mit diesem unserem Teil unserer Erde umgehen, als wären unsere Kinder ganz scharf auf eine Umwelt, die von Windkraft-Monstern auf's deprimierendste dominiert, entstellt und optisch vollkommen erschlagen wird.

Ich bezweifle, dass es viel nützt, aber doch noch ein Zitat von Reinhold Messner, sicher als "Kernkraftfreund" unverdächtig: "Alternative Energien sind sinnlos, wenn sie genau das zerstören, was man durch sie schützen will: die Natur." Einfacher, verständlicher kann man's nicht sagen.

Also lasst uns hinschauen und suchen, was sinnvoll ist, und nicht kritiklos nachplappern, was Windradbauer, Anlagenbetreiber, deren Investoren und windige Lokalpolitiker - jeder aus seiner eigenen Motivation heraus - uns weismachen wollen.

Auch wenn in den Wadlhauser Gräben (bei Berg, Landkreis Starnberg; d. Red.) anscheinend "scho ois z'spät is' ".

Ein Rat an die zukünftigen Opfer weiterer Windkraftanlagen-Pläne im Voralpenland: Wehrt Euch! Wehrt Euch früh, konsequent und investiert in den besten juristischen Beistand, den Ihr kriegen könnt! Die Anlagenbauer haben - und nutzen - den nämlich.

Flori Schuster, Hohenschäftlarn

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