Lkw rast auf A8 in Stau:Drei Tote bei Verkehrsunfall

Drei Menschen sind bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn A 8 München-Stuttgart in der Nacht zum Mittwoch getötet worden.

Marc Felix Serrao

Vier weitere wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Aus bislang ungeklärter Ursache übersah ein Lastwagenfahrer kurz vor 1 Uhr morgens an der Autobahn-Anschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck auf der rechten Straßenseite ein Stauende und fuhr auf die stehenden Autos auf. Die Wucht des Aufpralls schleuderte drei Autos links und rechts von der Fahrbahn. Anschließend prallte der Laster aus Kroatien gegen einen ebenfalls stehenden rumänischen Sattelzug und schob diesen auf einen Lastwagen mit Anhänger. Noch im Berufsverkehr am Mittwoch morgen gab es aufgrund der Autobahnsperrung bis 8 Uhr früh lange Staus im Münchner Westen.

Der Unfallfahrer, ein 38 Jahre alter Kroate, wurde durch die Kollisionen in seinem Führerhaus eingeklemmt. Er starb noch an der Unfallstelle. Ein 36-jähriger Mann und eine 24 Jahre alte Frau, die in dem dritten gerammten Auto saßen, einem Ford mit Lörracher Kennzeichen, überlebten den Unfall ebenfalls nicht. Auch sie starben, eingeklemmt in ihren Wagen. Der 45-jährige Beifahrer des Kroaten wurde schwer verletzt in eine Münchner Klinik gebracht und war nach Angaben der Polizei noch den ganzen Tag nicht ansprechbar.

Im zweiten Auto, einem Opel aus Augsburg, wurden die 43-jährige Fahrerin und ihr 48-jähriger Beifahrer und Ehemann schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Die 33-jährige Fahrerin des ersten gerammten Autos, eines Rover aus Neu-Ulm, kam mit leichten Verletzungen davon. Die Insassen der beiden ebenfalls in den Unfall verwickelten Lastzüge blieben unverletzt. Inzwischen versucht ein Gutachter, die Unfallursache zu ermitteln.

Einer der am Einsatz beteiligten Feuerwehrmänner, der gegen 1.10 Uhr am Unfallort eintraf, beschrieb das Bild, das sich ihm bot, als "einfach nur schrecklich". Er sei schon seit vielen Jahren Feuerwehrmann, aber so ein schlimmen Unfall habe er nur selten erlebt. Der kroatische Lastwagen und die gerammten Autos seien so schwer beschädigt gewesen, dass er und seine Kollegen von sechs verschiedenen Feuerwehren aus den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck sämtliche Insassen nur mit schwerem technischen Gerät befreien konnten. Während des gesamten Einsatzes stand den Polizisten und Feuerwehrleuten ein Notfallseelsorger zur Verfügung.

Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 270.000 Euro. Während der siebenstündigen Bergungsarbeiten kam es an der Unfallstelle zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

(SZ vom 12.7.2007)

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