"Little London":150 Sorten Gin sind nicht genug

"Little London": Mario Paragger stellt den "Loony Gin" vor.

Mario Paragger stellt den "Loony Gin" vor.

(Foto: Robert Haas)

Deshalb lässt das Steakhaus "Little London" nun einen eigenen Wacholderschnaps brennen. Kreiert hat den "Loony Gin" einer der Stars der Szene.

Von Franz Kotteder

Hat das jetzt wirklich noch sein müssen? Im Steakhaus Little London gibt es doch nach eigenen Angaben bereits an die 150 verschiedene Sorten Gin, und pro Jahr verkauft man dort allein 70 000 Gläser Gin Tonic. Aber nein, das war Restaurantleiter Mario Pargger anscheinend noch nicht genug. Er fragte bei seinem Spezl Hans Reisetbauer nach, ob der nicht für das Little London einen eigenen Gin kreieren wolle. Warum nicht?, meinte der, und so gibt es nun also einen eigenen Haus-Gin für das Little London.

Das ist schon etwas Besonderes, auch wenn Gin nach wie vor noch sehr im Trend liegt und inzwischen nahezu jedes einzelne Postleitzahlengebiet eine eigene, regionale Gin-Marke in den Markt einbringt. Aber Hans Reisetbauer ist nun wirklich nicht irgendein Brenner, sondern einer der bekanntesten von ganz Österreich. Seine Brände, die er ähnlich wie Wein jahrgangsweise verkauft, sind berühmt für ihre hohe Qualität, in München beliefert er unter anderem auch das Delikatessenhaus Dallmayr.

Und er hat bereits 2006 - "damals hat sich noch kein Mensch für Gin interessiert" - den Blue Gin erfunden. Auf der einen Seite ist das ein etwas alberner Kalauer, der auf das Kleidungsstück Blue Jeans anspielt, auf der anderen Seite ein sehr hochwertiger Gin, der bei einer großen Verkostung des Londoner Luxuskaufhauses Harrods auch schon mal als "bester Gin des Jahres" ausgezeichnet wurde.

Reisetbauer, der eigentlich Maschinenbau studiert hat und nach eigener Aussage "viel von berühmten Köchen wie Eckart Witzigmann" gelernt hat, ließ sich jedenfalls nicht lange bitten von Mario Pargger, der zwölf Jahre lang bei dem Südtiroler Sternekoch Norbert Niederkofler gearbeitet hat. Er experimentierte eine ganze Weile und konnte nun in München persönlich das Ergebnis vorstellen. "28 Botanicals" - Kräuter, Gewürze und Gemüse also - wurden im "Loony Gin", wie der Brand jetzt offiziell heißt, verarbeitet.

Reisetbauer: "Er besteht zu 69 Prozent aus Wacholder, den wir aus Mazedonien beziehen, und zu 0,5 Prozent aus Hopfenblüten. Dazwischen gibt es verschiedene Anteile von Kardamom, Zimtstangen, Kurkuma, Ingwer, Orangen- und Zitronenzesten sowie ganz viele Karotten." Die müssen schon deshalb viele sein, weil man für einen Liter Karottenbrand 40 Kilo Karotten benötigt. Deshalb ziert das Etikett des "Loony Gin" übrigens ein ziemlich verrückt aussehender Hase, denn, so Pargger: "Der Hase ist der größte Feind der Karotte."

Zu trinken gibt es den "Loony Gin" im Little London im Tal 31 (sofern ihn die Kellner unter den 150 anderen Gin-Flaschen finden), er ist aber auch im Online-Shop des Restaurants erhältlich, für 59 Euro die 0,7-Liter-Flasche, inklusive Portionierer.

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