Literaturhaus: Kunduz, 4. September 2009:Bilder aus dem Krieg

Monatelang haben Christoph Reuter und Marcel Mettelsiefen recherchiert - und den Toten des Afghanistan-Anschlags im September 09 Gesichter gegeben. Nun sind die Fotos in einer Ausstellung zu sehen.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Kunduz, 4. September 2009 heißt die Ausstellung im Münchner Literaturhaus - benannt nach dem gleichnamigen Buch. Es ist der Tag, an dem auf Grund eines deutschen Bombardements auf einen Tanklaster in Afghanistan 90 Menschen sterben.

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(Foto: Marcel Mettelsiefen/oh)

Monatelang haben Christoph Reuter (rechts) und Marcel Mettelsiefen recherchiert - und den Opfern des Afghanistan-Anschlags im September 2009 Gesichter gegeben.

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(Foto: Marcel Mettelsiefen/oh)

Es sind erschütternde Geschichten wie die von Nazik Mir (Foto), die dem Nato-Untersuchungsbericht zu den damaligen Ereignissen unter völlig anderen Perspektiven betrachten lassen. Nazik Mir verlor in dieser Nacht seinen Vater Mohammed Akram. Dieser war gegen ein Uhr nachts losgegangen. Sein Sohn wagte sich erst am nächsten Morgen zum Unglücksort. Dort fand er Überreste seines getöteten Vaters.

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(Foto: Marcel Mettelsiefen/oh)

Auch Mir Akbar verlor in dieser Nacht seinen 21-jährigen Sohn. Der Vater selbst hatte die Explosion des Anschlags gehört und war sofort losgelaufen. Am Ort des Bombardements fand er nur ein Bein seines Sohnes und sein Haar. Der Rest der Leiche konnte nicht gefunden werden.

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(Foto: Marcel Mettelsiefen/oh)

Da ist Hadschi Wahab, der beim Anschlag seine Söhne Khodaidad und Hafizullah verloren hat. Traurig blickt er in die Kamera. Er selbst hatte offenbar schon geschlafen, als die beiden Söhne kurz nach Mitternacht unterwegs zum späteren Anschlagsziel waren. Bei den gestrandeten Tanklastern war offenbar Sprit zu ergattern.

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(Foto: Marcel Mettelsiefen/oh)

Auch wenn das Bild besonders dramatisch aussieht: Jan hatte noch Glück gehabt. Der Bauer hatte bei der Explosion seine rechte Hand verloren, konnte jedoch behandelt werden - und im Gegansatz zu mehr als 90 anderen überlebte er das Bombardement.

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(Foto: Marcel Mettelsiefen/oh)

Abdul Daian verliert in dieser Nacht zwei Söhne. Einen finden Verwandte noch lebend und bringen ihn in ein Krankenhaus. Doch auch er stirbt wenige Tage nach dem Anschlag an seinen Verbrennungen.

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