Lied über schmutzigen Bäcker:"Ähnlichkeiten sind rein zufällig"

Ihre Tante war die erste Müller-Brot-Mitarbeiterin. Jetzt hat Roswitha Spielberger ein Lied über einen schmutzigen Bäcker und die von ihm sehr geliebten Kakerlaken auf Youtube veröffentlicht. Der Titel: "Kakalakenklause". Was hat es mit dem Lied auf sich?

Franz Kotteder

Roswitha Spielberger und Adi Kretschmer bilden seit zwei Jahren das Musikkabarett-Duo "Da Stenz und de Stianghausratschn". Die beiden nennen sich "Hardcore-Baväriän-Songwreiter" und haben jetzt auf Youtube ein Lied mit dem Titel "Kakalakenklause" veröffentlicht, das sie im "Wirtshaus am See" in Markt Schwaben aufgenommen haben.

Es geht darin um einen Bäcker aus dem bayerischen Voralpenland, in dessen Backstube die von ihm so sehr geliebten Kakerlaken über die Semmeln krabbeln. Roswitha Spielbauer erklärt, was es mit diesem Lied auf sich hat.

Ihr Lied ist ja brandaktuell! Seit wann singen Sie es in dieser Version?

Seit dem 1. April. Zwei Stunden vor dem Auftritt habe ich den Text schnell geändert, weil ich mir dachte, das passt jetzt so viel besser. Es handelt nun vom "Kakalakenklause". Das kommt sehr gut an. Die Leute haben mächtig Spaß damit.

Früher ging es in dem Lied um einen Hausbesitzer in Giesing, dem "Kakalakenfonse". Da gab's aber kein konkretes Vorbild?

Doch, leider schon! Der Fonse war mein Vater. Echt wahr! Ich hab' das damals geschrieben weil ich mir gesagt hab': Es ist schon heftig, wenn man oft in der Zeitung liest, niemand hat sich drum gekümmert. Aber es gibt halt auch Leute, die wollen gar nicht, dass du dich drum kümmerst, im Gegenteil. Für die Angehörigen ist das dann schon hart, wenn es nachher heißt, man hat da jemanden vernachlässigt.

Ihr "Kakalakenklause" findet sein reales Vorbild aber nicht etwa in Klaus Ostendorf, bis vor kurzem Eigentümer von Müller-Brot?

Nein, natürlich nicht. Wo hören Sie in dem Lied irgendwas von "Müller-Brot"?

Sie haben da überhaupt keine Beziehung dazu?

Na ja, das kann man so auch wieder nicht sagen. Meine Tante ist die erste Müller-Brot-Mitarbeiterin gewesen. Wir haben da also schon einen Bezug dazu. Die Tante ist jetzt 90 und hat die ganze Firma mit aufgebaut, die kennt die ganzen Müllers, die Firmengründer. Sie telefoniert mit dem Herrn Müller schon öfters mal. Sie hat sich sehr aufgeregt über den Skandal, für die war das ganz schlimm. Die hat das sehr mitgenommen, dass sein Name so in den Dreck gezogen worden ist, obwohl er doch gar nichts dafür kann.

Gab's denn Reaktionen auf das Lied von Klaus Ostendorf?

Nein, das ist dem sicher zu gering, der hört das doch gar nicht.

Aber es kann ja sein, dass seine Anwälte das hören?

Das kann natürlich schon sein. Aber von Müller-Brot ist ja auch gar nicht die Rede in dem Lied. Das sind ja meine freien Gedanken, dass der "Kakalakenklause" jetzt ausgerechnet "Klause" heißt. Klaus ist ja ein ganz normaler Name. Und Bäckereien am Stadtrand gibt es bekanntlich viele.

Sämtliche Ähnlichkeiten sind also rein zufällig.

Rein zufällig. Das können Sie sich ja denken.

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