Leser helfen:Spendenrekord für den SZ-Adventskalender

Die schlechte wirtschaftliche Lage war den SZ-Lesern offenbar ein Ansporn, an Engagement nicht zu sparen. Diesmal halfen sie traumatiserten Kindern, Obdachlosen, alten und verwirrten Leuten sowie Familien in Not.

Von Sven Loerzer

Die gesamte Spendensumme in Höhe von 3.902.791,67 Euro - das sind rund 238.000 Euro mehr als im Vorjahr - geht ohne einen einzigen Cent Abzug an Bedürftige, da der Süddeutsche Verlag alle mit der Hilfsaktion verbundenen Kosten trägt.

Leser helfen: Ein Mädchen zündet die dritte Kerze an einem Adventsgesteck an.

Ein Mädchen zündet die dritte Kerze an einem Adventsgesteck an.

(Foto: Foto: dpa)

"Die Spendenbereitschaft war beeindruckend", sagt Adventskalender-Geschäftsführerin Claudia Strasser. Nach der Flutkatastrophe hätten viele Leser ihre Spenden geteilt, um sowohl durch den Adventskalender in der eigenen Nachbarschaft Bedürftige zu unterstützen, als auch über andere Organisationen den Flutopfern in Südostasien zu helfen.

Viele Schulklassen haben Weihnachtsbasare und Sammelaktionen zu Gunsten traumatisierter Kinder veranstaltet.

Gesammelt, gebastelt und auf einiges verzichtet

Begleitet von ihrer Lehrerin Jutta Wagner zahlten die Klassensprecher der Klasse 4c der Grundschule am Pfanzeltplatz 250 Euro für den Adventskalender ein.

"Wir haben heuer auf das Nikolausgeschenk vom Elternbeirat verzichtet. Diese 50 Euro waren der Anfang. Wir haben dann einfach weitergesammelt, viel geholfen und uns einiges nicht gekauft", berichten die Schüler.

Kugeln und Sterne gebastelt sowie gebrauchtes Spielzeug verkauft haben die Klassen 2b, 3a und 4b der Grundschule an der Gotzmannstraße mit Unterstützung der Eltern. Das Resultat: 1100 Euro für das SZ-Hilfswerk. Sogar eine Schule aus Köln hat sich beteiligt.

Gesammelt wurde zu Geburtstagen oder bei Weihnachtsfeiern. Ein Brautpaar verzichtete auf Hochzeitsgeschenke und sicherte so 1700 Euro dem SZ-Adventskalender.

Spenden in der Höhe von 1 bis 51.000 Euro kamen nicht nur aus der gesamten Bundesrepublik, sondern auch aus Österreich, Frankreich, den Niederlanden und den USA auf das Adventskalender-Konto 82228 bei der HypoVereinsbank (BLZ 70020270). Einzahlungen und Überweisungen auf dieses Konto sind ganzjährig möglich.

Spendenrekord für den SZ-Adventskalender

Auch Opernkarten und ein selbstgebautes Hochbett gespendet

Die Menschen, über deren Schicksal der Münchner Teil der SZ geschrieben hat, haben bereits Hilfe erhalten. "Hiermit möchten ich und mein Mann und meine Kinder sich ganz, ganz herzlich bei den SZ-Lesern für die Spende bedanken", schrieb Gabriele F., deren Mann an Darmkrebs leidet.

"Wir sind so gerührt, dass es so viel Anteilnahme und Hilfe unter den SZ-Lesern gibt. Mein Mann durfte Weihnachten bei seiner Familie feiern, musste aber danach wieder in die Klinik. Er hat mir aber noch gesagt, er wünscht allen SZ-Lesern ein gesundes neues Jahr und vor allem all denen, die selber schwer krank sind, dass sie stark bleiben und immer ein bisschen Hoffnung haben."

Ein Leser stiftete zwei Opernkarten und konnte damit einer alten Frau große Freude bereiten. Das Konzertbüro Augsburg spendierte für 170 Bedürftige die Tickets für die Silvester-Show des Comedy-Duos Heissmann & Rassau ("Essn für ann") in der Olympiahalle.

Ein Schreiner will für eine Familie ein Hochbett für die Kinder bauen. Noch vor Weihnachten hat Claudia Strasser mehr als 4000 Ferienpässe an Kinder aus armen Familien und 1000 Lebensmittelpakete an Bedürftige verteilt.

3,9 Millionen Euro kamen zusammen

"Riesig gefreut" hat sich über das Paket ein pflegebedürftiger 83-jähriger Mann: "Es ist ein beglückendes Gefühl wahrzunehmen, dass man als alter und kranker Mann von lieben Menschen doch nicht vergessen ist."

Trotz der Spendenaktionen für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien hat die Hilfsbereitschaft für arme, kranke und behinderte Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft nicht gelitten: Mehr als 3,9 Millionen Euro haben die SZ-Leser bisher bei der 56. Hilfsaktion des "Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" gespendet.

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