Bar Lehel:Cool und puristisch

Bar Lehel: Klaus Gunschmann und Alexander Lutz in ihrer "Bar Lehel".

Klaus Gunschmann und Alexander Lutz in ihrer "Bar Lehel".

(Foto: lok)

Fast wie in Paris: München hat eine neue Bar. Der Name "Lehel" ist genauso puristisch wie das Interieur.

Christian Mayer

Sie sind schon zwei gegensätzliche Typen, unterschiedlich auch im Auftreten, aber irgendwie haben sich Klaus Gunschmann und Alexander Lutz zusammengerauft, sonst wäre bei ihren monatelangen Vorbereitungen nicht das "Lehel" herausgekommen. Und nun stehen sie vor dem Einlass am Karl-Scharnagl-Ring 6, wo bisher nur die Anwälte einer britischen Großkanzlei verkehren; sichtlich stolz posieren sie vor dem Logo ihrer neuen Bar.

Der breitschultrige Gunschmann ist den Szenegängern wohlbekannt: Lange Jahre war er als Geschäftsführer im P1 ein Garant für stimmungsvolle Nächte. Neben ihm wirkt Alexander Lutz vom Speiserestaurant "Gandl" um die Ecke beinahe zierlich, aber im Umgang mit den Premierengästen kaum weniger zupackend: Wer im Münchner Nachtleben, noch dazu in bester und mörderisch teurer Citylage, überleben will, muss ja ohnehin eine Kämpfernatur sein.

"Lehel" heißt also Münchens neueste Bar, und genauso puristisch wie der Name ist auch das Interieur. Die Wände sind aus Waschbeton, die Bistrotische je nach Bedarf verstellbar, die Küche ist schwarz gekachelt, und im Zentrum des mit 100 Quadratmeter eher intimen Lokals steht eine massive Bar im Industriedesign.

Alles ziemlich cool, aber um etwas Farbe ins Spiel zu bringen, gibt es eine Multimedia-Wand an der Frontseite. Die Hochglanzfläche wird am Eröffnungsabend von zwei Berliner Lichtkünstlern mit Leben erfüllt, während vorne auf der winzigen Bühne die schwedische Sängerin Siri Svegler von der Liebe und deren Niedergang singt, aber auch vom Gefühl, einen fürchterlichen Kater mit Haltung zu ertragen.

Die schöne Siri ist auf Einladung der Firma Henessy da, die nicht ganz zufällig das neue "Lehel" gewählt hat, um einem ausgewählten Publikum neue Cocktail-Kreationen vorzustellen, was wiederum den gelernten Werbefachmann Klaus Gunschmann sehr freut: Ein wenig zusätzliche PR kann nie schaden, wenn man selbst eine Marke in München werden will.

"Ich wollte mit unserer Bar unbedingt im Zentrum bleiben, fußläufig zur Maximilianstraße", sagt Gunschmann. Nun genießt er den Blick aus der großen Glasfront auf den Altstadtring, wo der nächtliche Verkehr keine Pause kennt, "sieht doch fast so aus wie in Paris". Wenn es nach den Wünschen der Betreiber geht, dann sollen sich im "Lehel" abends die nicht mehr ganz so jungen, aber immer noch ausgehwilligen Innenstadtmünchner treffen: "Das ist doch eine echte Marktlücke. Wir wollen die 30- bis 40-Jährigen erreichen, die nach dem Abendessen noch ein bisschen Spaß haben wollen - bei uns soll man auch tanzen und richtig abgehen", erläutert der Chef.

Sein Kompagnon, der sich in erster Linie als Ansprechpartner der Gourmets versteht, sieht das ähnlich - sicherheitshalber verteilt Alexander Lutz gleich mal tellerweise Jakobsmuscheln.

Der Eröffnungsabend aber ist jedenfalls schon mal ziemlich vielversprechend: Ein wenig schwedischer Siri-Sound, ein wenig Münchner Champagner-Hochgefühl und dann noch DJ Shahrockh, das reicht für eine gute Party. So kann`s weitergehen, am ewig rauschenden Karl-Scharnagl-Ring.

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