Lastwagen stürzt auf U-Bahngleis:Spektakulärer Unfall

Das Wunder von Freimann: Ein Lastwagen fällt in einen U-Bahnschacht und verfehlt nur haarscharf einen heranrasenden Zug. Von Susi Wimmer

9 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 9

Das Wunder von Freimann: Ein Lastwagen fällt in einen U-Bahnschacht und verfehlt nur haarscharf einen heranrasenden Zug. Von Susi Wimmer

Die Geschichte klingt unglaublich, sie grenzt an ein Wunder und ist verbunden mit einem der spektakulärsten Unfälle des Jahres in München: Am Mittwoch krachte ein Lkw am Frankfurter Ring durch ein Geländer und stürzte sieben Meter senkrecht nach unten auf die U-Bahn-Gleise.

Er verfehlte die U6 und ihre 21 Fahrgäste um Haaresbreite. Alle hatten unglaubliches Glück: Bis auf ein gebrochenes Bein gab es keine Verletzungen.

Foto: dpa

-

Quelle: SZ

2 / 9

Etwa eine Stunde ist seit dem Unfall an der Kreuzung Frankfurter Ring und Ungererstraße vergangen, es ist 11 Uhr. Feuerwehrleute, Polizeibeamte und MVG-Mitarbeiter stehen kopfschüttelnd an der Unfallstelle. "Ich wusste gar nicht, dass Lkw fliegen können", witzelt ein MVG-Mann.

Auch die Arbeiter der angrenzenden Tatzelwurm-Baustelle starren ungläubig über das Brückengeländer in die Tiefe: Quasi wie eingeparkt steht da unten ein weißer Pritschenwagen auf den Gleisen, die stadteinwärts führen.

Gut ein Meter trennt das Fahrzeug von der blauen U-Bahn, die auf der Gegenspur steht.

Foto: dpa

-

Quelle: SZ

3 / 9

Was hier passiert ist, kann keiner so recht glauben. Gegen 10 Uhr war der 21-jährige Lkw-Fahrer einer Ismaninger Baufirma mit dem 7,5-Tonner auf der Ungererstraße stadtauswärts unterwegs.

Eine 47-jährige Frau aus Olching kam ihm mit ihrem Kombi entgegen und wollte nach links auf den Föhringer Ring abbiegen. Noch ist nicht ganz klar, wie es zu dem Unfall kam. Die Polizei vermutet aber, dass die Frau den Klein-Laster beim Abbiegen einfach übersehen hat.

Foto: dpa

-

Quelle: SZ

4 / 9

Die Fahrzeuge prallten jedenfalls gegeneinander, der Pritschenwagen schleuderte etwa 40 Meter weit über die Gegenspur und raste mit voller Wucht über den Gehsteig gegen ein Geländer der U-BahnTrasse.

Der Aufprall war enorm. Die grünen Streben gaben nach, der Lkw schoss über den sieben Meter tiefen Abgrund hinaus und krachte mit der linken Seite des Führerhauses an die gegenüberliegende Wand. Dann plumpste der Wagen senkrecht nach unten auf die Gleise.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

5 / 9

Der Fahrer der U6, die von der Station Studentenstadt in Richtung Freimann unterwegs war, sah den Lkw noch wie aus dem Himmel fallen und trat sofort auf die Bremse.

Doch es war zu spät: Die U-Bahn ratterte über das nach unten gerissene Geländer, rauschte auf den Lkw zu - und berührte ihn nicht.

Der 7,5-Tonner war so exakt und fast parallel auf das Nachbargleis gefallen, dass es zu keinem Zusammenstoß kam. Glücklicherweise kam gerade keine U-Bahn aus Richtung Norden.

(Hier blickt ein Arbeiter auf die Unfallstelle)

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

6 / 9

"Der Lkw-Fahrer sah aus wie ein Geist", erzählt Christoph Fischer, Bauleiter der Firma Dywidag, die auf der anderen Seite der U-Bahntrasse gerade die Autobahnbrücke Tatzelwurm abreißt und neu aufbaut.

Wie ein Geist deshalb, weil der Mann Zementsäcke auf der Ladefläche hatte und von oben bis unten eingepulvert wurde.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

7 / 9

"Aber er konnte noch laufen", berichtet Fischer. Der 21-jährige Fahrer brach sich nach ersten Erkenntnissen der Polizei lediglich ein Bein, stieg über den Beifahrersitz aus dem demolierten Führerhaus und hockte sich bis zum Eintreffen der Feuerwehr in die U-Bahn.

Auch die Unfallfahrerin hatte Glück: Der Airbag ging auf, sie erlitt nur einen Schock - ebenso wie der U-Bahnfahrer. Die erschreckten Fahrgäste der U6 wurden zu Fuß über einen Notweg zwischen den Gleisen zur Studentenstadt gebracht.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

8 / 9

Auch U-Bahnchef Günter Pedall steht an der Unfallstelle, begutachtet die kaputte Stromschiene und hofft, dass die Gleise nicht zu arg in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Denn am Mittwochabend sollen die Fußballfans zum Uefa-Cup-Spiel zwischen Bayern und Saloniki in die Fröttmaninger Arena gelangen.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

9 / 9

Ab 17 Uhr, hoffte die MVG, soll die Strecke wieder zweigleisig befahrbar sein. Verkehrsstauungen rund um die Unfallstelle hielten sich in Grenzen.

Foto: Stephan Rumpf

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: