Das Rathaus-Duell der Bürgermeister wird kommen: Bei der Landtagswahl im Herbst 2018 treffen der amtierende Bürgermeister Josef Schmid (CSU) und der frühere Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) im Stimmkreis Pasing aufeinander. Die Absichten der beiden waren bekannt, am Montagabend stand die entscheidende Abstimmung an: Monatzeder setzte sich als Landtagskandidat der Grünen hauchdünn mit 20:18 Stimmen gegen die frühere Stadtvorsitzende Heidi Schiller durch. "Das war schon eine knappe Kiste, aber aufgestellt ist aufgestellt", sagte er am Morgen danach. Und er blickt gleich auf seinen Gegner von der CSU: "Das macht natürlich schon Spaß, mich mit ihm zu hakeln."
Bürgermeister Schmid mag allerdings von einem Duell nichts wissen. "Das ist ja kein OB-Wahlkampf, wo man in der ganzen Stadt bei vielen Terminen aufeinander trifft." Außerdem müsse er selbst erst noch nominiert werden. Das gilt jedoch nicht nur in der CSU als Formalie. Das Duell Schmid gegen Monatzeder hat bereits eine Geschichte: Im Jahr 2018 traten sie jeweils als OB-Kandidaten ihrer Parteien an, hatten aber beim souveränen Sieg des damaligen Oberbürgermeisters Christian Ude (SPD) keine Chance. Unter ihm diente Monatzeder von 1996 bis 2014 volle 18 Jahre als dritter Bürgermeister.
Nun will er dem "fahnenflüchtigen" Bürgermeister Schmid im Wahlkampf fragen, warum "ihm seine Karriere wichtiger als das Amt" ist. Das dürfte nur ein Vorgeschmack auf einen öffentlichkeitswirksamen Wahlkampf sein, den die Grünen aus strategischen Gründen suchen werden. Monatzeder soll als bekanntes Gesicht viele Stimmen ziehen, auch im konservativen Klientel. Ins Zentrum seines Wahlkampfs will er die Ökologie stellen. Damit könnten die Grünen punkten, hofft er, auch im Ringen mit der SPD. Die hat in Pasing mit Florian Ritter ebenfalls einen starken Mann, der sich als Rechtsextremismusexperte im Landtag bereits einen guten Namen gemacht hat.