Landtag:Streit über Biotopia

Biotopia

Einige Anwohner sind unzufrieden mit diesen Plänen für das Museum Mensch und Natur.

(Foto: Staab Architekten)

Petitionen gegen das neue Naturkundemuseum scheitern

Von Martina Scherf, Sonja Niesmann

Biotopia, das geplante neue Naturkundemuseum in Schloss Nymphenburg, soll eine große Einrichtung von internationalem Rang werden. Das bestehende Museum Mensch und Natur soll dafür auf die dreifache Fläche erweitert werden. Doch über die Architektur des Neubaus wird nach wie vor gestritten. Anwohner hatten zuletzt vier Petitionen im Landtag gegen das Vorhaben eingereicht. Doch mit einer grundsätzlichen Änderung der Pläne können sie nicht rechnen, das wurde bei der Diskussion im Wissenschaftsausschuss des Landtags am Mittwoch deutlich.

Zwei der Petitionen zielten auf den Stopp der Planungen, sie wurden einvernehmlich abgelehnt. Dazu sei das Projekt inzwischen zu weit gediehen. "Außerdem hat das Haus Wittelsbach selbst entschieden, dass das Museum ins Schloss kommt", sagte Thomas Goppel (CSU). Die beiden anderen Petitionen, die einen möglichst nahen Angleich an die Schlossarchitektur zum Ziel hatten, wurden der Staatsregierung zur Kenntnisnahme weitergeleitet. Doch selbst der Leiter des bayerischen Denkmalschutzes, Generalkonservator Mathias Pfeil, sagte: "Die Vorgaben des Denkmalschutzes sind in den überarbeiteten Entwürfen eingehalten." Er wolle allerdings mit dem Architekten Volker Staab im Gespräch bleiben, der schon einige historische Bauten sensibel umgewandelt oder ergänzt habe. Die Diskussion sei noch nicht am Ende, da waren sich die Abgeordneten aller Fraktionen einig.

Diskutiert wurde auch in der Bürgerversammlung für den Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg am Vorabend der Ausschusssitzung im Landtag. Dort brachte Neven Denhauser, der zu den eifrigsten Streitern gegen die "Verschandelung" der barocken Schlossanlage zählt, erneut einen Antrag für einen Museumsneubau durch, der sich harmonisch in die Anlage einfüge. Die Nachbarn befürchten zudem ein Verkehrschaos. Die Fotos von Autos in dichter Reihe, die ein Anwohner zum Beweis des schon jetzt herrschenden Andrangs zeigte, fand Michael Apel, Leiter des Museums Mensch und Natur, allerdings etwas unlauter. Das seien nicht Museumsbesucher, die in großer Zahl anrollten, sondern die "Taxi-Eltern", die ihre Kinder zur Grundschule im Schloss sowie zur Realschule und zum Gymnasium gleich in der Nachbarschaft kutschierten, vermutete er.

Isabell Zacharias (SPD) gab im Ausschuss ebenfalls zu bedenken, dass das Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2013 nicht überzeugend sei. Auch sie befürchtet, dass der vorhandene Parkplatz zu klein werde, wenn sich mit der Vergrößerung des Museums auch die Besucherzahl verdreifache und Busse aus ganz Bayern nach Nymphenburg kämen.

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