Franz Schindler, 61, raucht HB, eigentlich irgendwie schon immer. Nur die Art und Weise, wie er es tut, hat sich verändert. Als er 1990 in den Landtag kam, blies er den Rauch noch in sein Büro hinein, es gab zwei Zigarettenautomaten. "Die sind schon ewig weg", sagt Schindler. Wie oft er abends noch zum Hauptbahnhof fährt, um Zigaretten zu kaufen, weiß er nicht genau, aber es ist oft. Seine Marke gibt es ja kaum noch in Automaten - und im Landtag nur noch ein kleines Räumchen für Raucher. Schindler nennt es die Dunkelkammer. Bis zu 15 Leute stehen hier und rauchen in die Abzugshauben hinein. Immer dann, wenn es auf den Arkaden oder der Terrasse zu windig ist, setzt sich der Pilgerzug der Raucher in Bewegung.
Neben SPD-Mann Schindler steht manchmal auch Thomas Kreuzer, CSU-Fraktionschef. Viel mehr als ihr Jura-Studium verbindet die zwei nicht. Vielleicht ja die Solidarität unter Rauchern? Nein, sagt Schindler. Eigentlich stünden nur alle andächtig rum und schämten sich, dass sie noch rauchen, sagt er, durchaus ein Freund des trockenen Humors. Es mache wirklich gar keinen Spaß mehr. Und das sei ja auch gut so. Den Rauchern soll es so schwer wie möglich gemacht werden, sagt Schindler. So gesehen mag er sie, die Dunkelkammer.