Wohnungsmarkt:Spatenstich für günstigen Wohnraum

Wohnungsmarkt: Spatenstich für die gemeinsame Wohnanlage mit Kita: Kirchheims Sozialreferent Christian Freund, Bürgermeister Maximilian Böltl, Renate Karl und Peter Flickinger von der Baugesellschaft München Land sowie SPD-Gemeinderat Thomas Etterer (von links).

Spatenstich für die gemeinsame Wohnanlage mit Kita: Kirchheims Sozialreferent Christian Freund, Bürgermeister Maximilian Böltl, Renate Karl und Peter Flickinger von der Baugesellschaft München Land sowie SPD-Gemeinderat Thomas Etterer (von links).

(Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde Kirchheim schafft an der Caramanico Straße 25 bezahlbare Wohnungen. Das soll erst der Anfang sein.

Von Lisa Marie Wimmer, Kirchheim

"Wohnraum ist für alle Fraktionen ein Anliegen. Wir haben außerdem nur Einfluss auf die Miete, wenn wir selber bauen", sagte der Kirchheimer Bürgermeister Maximilian Böltl von der CSU beim symbolischen Spatenstich am Montag. Die Gemeinde errichtet in Zusammenarbeit mit der Baugesellschaft München Land insgesamt 25 bezahlbare Mietwohnungen, eine Krippengruppe mit Kapazitäten für zwölf und eine Kindergartengruppe für 25 Kinder.

Der Spatenstich soll Startschuss sein, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen

Die Gesamtherstellungskosten von knapp acht Millionen Euro übernimmt die Gemeinde. Ziel ist es, die eineinhalb bis vier Zimmer großen Wohnungen vor allem an Ortsansässige und unter dem ortsüblichen Mietpreis zu vermieten. Die genauen Mietpreise sind jedoch noch nicht bekannt.

Der Abteilungsleiter für Bildung, Soziales und Generationen der Gemeinde, Christian Freund, macht deutlich, dass dieses Projekt die Wohnungsnot nicht komplett lindern kann, betont aber: "Es ist auf jeden Fall der richtige Anfang, und wir sind froh, hier ein Zeichen setzten zu können für die Kirchheimer Bürger." Für den Bürgermeister ist ebenfalls klar: "Der Spatenstich gilt nicht nur den 25 Wohnungen hier, sondern er soll auch der Spatenstich für bezahlbaren Wohnraum insgesamt sein. Wir wollen da ja noch wesentlich mehr tun."

Das komplette Bauprojekt geht zurück auf einen Antrag der SPD aus dem Jahr 2011. Daher freut sich auch deren Fraktionsvorsitzender Thomas Etterer besonders über den Baubeginn. Auch er erhofft sich in der Zukunft weitere Projekte. Andererseits erinnerte er auch daran: "Es hat lange gedauert, bis es sich so durchgesetzt hat, dass wir jetzt hier stehen können."

Im Herbst 2017 sollen die Mieter einziehen

Derzeit plant die Gemeinde, dass die Wohnungen bis voraussichtlich Herbst 2017 bezugsbereit sind. Die Vergabe wird schon im Frühjahr 2017 erfolgen. Der moderne Komplex mit einer Gesamtwohnfläche von knapp 1700 Quadratmetern. Dem Bürgermeister Böltl ist wichtig, regionales Handwerk so gut es geht zu unterstützen. So gingen die Aufträge für Brandschutz, Schallschutz, Statik, Freiflächen und die Planung und Objektüberwachung an Münchner Unternehmen. Für die Haustechnik engagierte die Gemeinde eine Firma aus Unterschleißheim. Zwei der Wohnungen sollen als sogenannte "Notapartments" dienen. Diese werden wahrscheinlich zur Unterbringung von Obdachlosen oder Asylbewerber zur Verfügung stehen.

Sozialreferent Freund bekommt die Wohnungsnot bei seiner Arbeit im Rathaus täglich zu spüren. Dort bekommen die Mitarbeiter jeden Tag mehrere Anfragen von Gemeindebürgern, die darüber klagen, dass sie ihre Wohnung verlieren oder sie ihn sich schlichtweg nicht mehr leisten können. Umso glücklicher sind Freund und seine Abteilung jetzt über den Startschuss für den Bau bezahlbarer Wohnungen in Kirchheim.

Während der Veranstaltung springen zwei kleine Jungen vor dem Zaun herum, hinter dem die noch still stehenden Bagger auf den Baubeginn warten. Die Kinder von Claudia Kraus sind begeistert von der Baustelle, die sich neben dem Wohngebiet vieler Familien befindet. "Es ist als direkte Anwohnerin natürlich unangenehm eine Baustelle direkt vor der Haustüre zu haben", sagt die Kirchheimerin, aber in der Gemeinde gebe es viele Familien, die Wohnungen bräuchten. "Und alles in allem finden wir die ganze Aktion wunderbar. Wir sind hier in Kirchheim nämlich eine Mitmach-Gemeinde."

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