Winterwandern: schwer:Auf den Spuren der Bergarbeiter

Alte Kohlestollen und die frühere Seilbahntrasse zeugen von vergangenen Tagen: Eine Wanderung auf den Gipfel des Hohen Peißenbergs.

Im Hohen Peißenberg befinden sich Pechkohle-Vorräte, die bis ins Jahr 1971 von den umliegenden Gemeinden abgebaut wurden. Davon zeugen noch heute alte Stollen im Berg. Und im Bergbaumuseum erfährt man Wissenswertes über die vergangenen Zeiten unter Tage.

Winterwandern

Der Blick vom Peißenberg in Richtung Zugspitze.

(Foto: Erwin Tscherwinka)

Auf dem 976 Meter hohen Gipfel des Hohen Peißenbergs befinden sich eine Rundfunksendeanlage, ein meterologisches Observatorium, die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt - und das Gasthaus "Bayerischer Rigi", in dem wir einkehren können.

Aber zunächst zum Ausgangspunkt unserer rund elf Kilometer langen Wanderung: Sie beginnt auf dem Parkplatz des Bergbaumuseums in Peißenberg, auf 590 Metern. Zwischen der Tiefstollenhalle und dem Museumsgebäude führt ein Weg in südliche Richtung, wir kommen an einigen Häuser vorbei und wenden uns in der Kurve vor den Gleisen nach rechts.

An Schrebergärten entlang und an einem Zementwerk vorbei orientieren wir uns am Ende des Wegs an dem Hinweisschild "St. Georg" und folgen der Straße bergauf. Diese wird immer schmaler und wir wechseln rechts von einem Tor auf einen Waldpfad, der anfangs, von Maschendrahtzaun gesäumt, leicht steil aufwärts verläuft und dann in Stufen übergeht, die uns ebenfalls weiter hinauf bringen.

Bald kommen wir am Bauernhof Jürgamo an und sehen die nahe gelegene Kapelle St. Georg, die aus dem 12. Jahrhundert stammen dürfte. Den Schlüssel zur Besichtigung erhält man beim Jürgamo-Bauern. Wir überqueren das Gelände des Hofs und biegen auf die Straße nach links ab. Über verschneite Wiesen kommen wir wenig später zum Waldrand und zu einem Weg, der uns nach rechts in Richtung Nordwesten führt.

Kurz darauf betreten wir den Wald und gehen einige Stufen hinunter. Mit guten Wanderschuhen und wetterfester Kleidung haben wir keine Probleme voranzukommen, allerdings kann der Boden im Wald stellenweise vereist sein. Lawinengefahr besteht keine.

Schließlich haben wir die erste Brücke des "Stollenwegs" erreicht. Insgesamt überqueren wir auf ihm zwölf Holz- und Stahlbrücken und folgen dabei der ehemaligen Trasse der Transportseilbahn, die einst die Kohle zwischen Hohenpeißenberg und Peißenberg beförderte. Der Weg endet schließlich bei einigen Häusern in Hohenpeißenberg.

Dort befindet sich gegenüber der Grubenrettungsstelle der Eingang des so genannten Unterbaustollens. Wir laufen in den Ort hinein, bis ein Weg rechts abzweigt und zwischen den Einfamilienhäusern hindurch führt. Dann gehen wir über schneebedeckte Wiesen und können schon die Kirche und den Sendeturm auf dem Gipfel des Hohen Peißenbergs sehen.

Wir überqueren das Gelände eines weiteren Bauernhofs, wandern an einer kleinen Schlucht entlang und kommen zu einer steinernen Brücke. Dahinter geht es nach rechts erneut über eine Brücke. "Glückauf" heißt die Straße, die zum Eingang des Hauptstollens führt. Dort beginnt der Weg beginnt in Richtung "Gipfel".

Der Waldpfad quert eine Forststraße und stößt an eine andere Straße. Hier wenden wir uns nach rechts, kurz darauf nach links und wandern durch ein schmales Waldstück und über Wiesen bis zu einem Gehöft am "Pröbstlberg 8". Von dort folgen wir der Straße bergauf, kommen am Gasthaus "Bayerischer Rigi" und an der Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" vorbei und erreichen schließlich auf 987 Meter den Gipfel des Hohen Peißenbergs.

Zur Kirche gehört auch die kleine Gnadenkapelle "Unserer Lieben Frau", die 1514 errichtet wurde. Im Gasthaus können wir eine Pause machen. Danach kehren wir zum Gehöft am "Pröbstlberg 8" zurück und setzen unseren Weg nach links auf dem Fahrweg fort.

An einer Abzweigung wandern wir über eine Wiese auf eine Scheune zu, hinter der wir ein kleines Wäldchen betreten. Kurz darauf kommen wir wieder auf einen Fahrweg und folgen diesem talwärts bis zur kleinen Kirche St. Michael, die aus dem Jahr 1611 stammt.

Wir verlassen den Fahrweg an der nächsten Abzweigung nach rechts, wandern am Waldrand entlang, durchqueren ein kurzes Waldstück und erreichen die ersten Häuser Peißenbergs im Sankt-Michael-Weg. Dann geht es nach rechts in die Thalackerstraße, wieder rechts in die Sulzerstraße und schließlich nach links auf die Straße "Tiefenstollen", die uns zurück zum Parkplatz des Bergbaumuseums führt.

Zur Anfahrt mit dem Auto: Auf der A 952 bis Starnberg, danach weiter auf der B2 nach Weilheim in Oberbayern, von dort über Oderding nach Peißenberg.

Zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Zug nach Peißenberg

Diese und weitere Rodeltouren finden Sie auch auf der sueddeutsche.de-Touren-App "Rodeln und Winterwandern in Oberbayern".

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