Vertretung:Ein Direktor für zwei Gymnasien

Vertretung: Matthias Wermuth pendelt derzeit zwischen den fast 16 Kilometer entfernt liegenden Gymnasien.

Matthias Wermuth pendelt derzeit zwischen den fast 16 Kilometer entfernt liegenden Gymnasien.

(Foto: Claus Schunk)

Matthias Wermuth aus Kirchheim führt kommissarisch auch die Schule in Garching

Von Gudrun Passarge, Garching

Wenn Matthias Wermuth jetzt zu seiner Arbeit fährt, muss er mehr Zeit einplanen als früher. Denn Wermuth hat eine Doppelrolle übernommen. Der Direktor des Kirchheimer Gymnasiums leitet seit 9. April auch noch das Garchinger Werner-Heisenberg-Gymnasium kommissarisch. Das bedeutet für ihn, er muss pendeln - fast 16 Kilometer - und manchmal bleibt er dabei auch im Stau stecken. Grund für dieses Arrangement ist die längerfristige Erkrankung des Garchinger Schulleiters und seiner Stellvertreterin. Wermuth rechnet damit, dass er noch bis zum Sommer die beiden Schulen mit insgesamt 2400 Schülern betreut.

Wie das Kultusministerium mitteilt, können sowohl der Direktor wie auch seine Stellvertreterin ihre dienstlichen Aufgaben am Werner-Heisenberg-Gymnasium derzeit nicht wahrnehmen: der Schulleiter seit Jahresbeginn 2018, die ständige Stellvertreterin seit Anfang März 2018. Wann Schulleiter und Stellvertreterin ihren Dienst wieder aufnehmen könnten, sei momentan noch nicht abzusehen. "Beide Stellen sind ausgeschrieben", heißt es aus dem Kultusministerium, die Stellvertretung soll zum 1. August 2018 neu besetzt werden, die Stelle des Schulleiters "spätestens bis zum 1. August 2019".

Im Moment jedenfalls hat Matthias Wermuth die Leitung übernommen. Sollte die alte Stellvertreterin noch vor August zurückkehren, würde er sofort die kommissarische Leitung abgeben. Doch bis dahin heißt es: zwei Tage Kirchheim, zwei Tage Garching, ein Tag dort, wo er am dringendsten gebraucht wird. So hat er es sich jedenfalls vorgenommen. Aber in der Praxis klappt das nicht immer. "Bestimmte Termine stehen fest, da muss man dann doch hin und her wechseln", sagt er. Wermuth hat sich schon dem Schulforum und den Eltern in seiner neuen Schule vorgestellt, die Schülermitverantwortung besucht. "Ich stelle mich auch in jeder Klasse vor", verspricht er. Ein Termin mit dem Garchinger Bürgermeister ist ebenfalls fest eingeplant. In Garching seien viele Dinge im Direktorat und bei den Mitarbeitern sehr gut organisiert, berichtet Wermuth. "In Kirchheim bin ich sehr gerne, ich freue mich, dass ich auch in Garching sehr offen aufgenommen worden bin."

Pläne, gute Konzepte des 2017 im Zuge des Deutschen Schulpreises ausgezeichneten Kirchheimer Gymnasiums nach Garching zu übertragen, hegt der Oberstudiendirektor nicht. Am WHG gebe es eigene Bestrebungen. Er habe dort viele Menschen kennengelernt, denen es wichtig ist, die Schule weiterzuentwickeln. Es gebe dazu einen "Ideenaustausch", betont Wermuth. Er sei froh, wenn er gemeinsam mit den Kollegen die anstehenden Dinge wie Abitur, Einschreibungen und Unterrichtsplanungen gut erledigen könne. Dabei sieht er natürlich, dass die momentane Situation auch für die Kirchheimer Schule eine Belastung bedeutet. "Da müssen alle mithelfen, damit beide Schulen gut dastehen", sagt Matthias Wermuth, "und das funktioniert auch".

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