Selten hat ein Defizit das Oberschleißheimer Rathaus so freudig gestimmt. Rund 2500 Euro Miese hat die Gemeinde im vergangenen Jahr mit der Kommunalen Vekehrsüberwachung gemacht. "Das zeigt, dass es nicht um Abzocke des Bürgers geht", sagt Hauptamtsleiter Christian Grassl erleichtert. Der Vorwurf war im Raum gestanden, seit die Gemeinde nach erbitterten Debatten 2012 die Park-Sheriffs losgeschickt hatte. Strafzettel für rund 36 500 Euro wurden 2017 ausgestellt, das Kontrollsystem kostete das Rathaus 39 000 Euro.
Hauptgrund für die roten Zahlen war ein drastischer Rückgang an Ordnungs- und Bußgeldern für Temposünder. 1241 Verstöße wurden mit Strafzetteln über 21 000 Euro geahndet, im Vorjahr waren es 2012 Übertretungen und 43 000 Euro Bußgeld gewesen. "Wir müssen die Verkehrsteilnehmer jetzt entsprechend erzogen haben", bilanziert Grassl. Beim Falschparken wurden 1448 Verstöße mit 15 500 Euro geahndet. Das ist wiederum ein deutlicher Anstieg gegenüber 2016, als es 832 Übertretungen gab, die mit 11 000 Euro zu Buche schlugen.
Hierfür ist allerdings die Neuregelung am Parkplatz des Bürgerzentrums verantwortlich, wo eine Parkzeitbegrenzung eingeführt und zu deren Durchsetzung auch scharf kontrolliert wurde. Allein 612 Verstöße und damit in etwa die Differenz zum Vorjahr entfielen auf den Bereich Theodor-Heuss-Straße, an der der Parkplatz liegt. Der Gemeinderat hat umgehend reagiert und die Überwachung des ruhenden Verkehrs wieder intensiviert. Von März an werden die Park-Sheriffs 35 Stunden monatlich die Parkverbote kontrollieren, zuletzt waren dafür nur 25 Stunden veranschlagt. Das entschied der Gemeinderat einzig gegen die Stimme von Peter Benthues (CSU). Gestartet war die Kontrolle mit 40 Stunden, aber weil die Ergebnisse da "zu gut" waren, hatte der Gemeinderat die Frequenz zurückgefahren. Für die Kontrolle des fließenden Verkehrs sind unverändert 15 Monatsstunden eingeplant.