Beim Landgericht München I. läuft ein Verfahren der Bayernwerk AG gegen die Erdwärme Grünwald aufgrund von "Forderungen". Das bestätigt die Pressesprecherin des Landgerichts München I, Stefanie Ruhwinkel. Derzeit sei man im schriftlichen Vorverfahren, einen Verhandlungstermin werde es voraussichtlich erst im kommenden Jahr geben.
Laut Maximilian Zängl, Unternehmenssprecher der Bayernwerk AG, hat die Erdwärme Grünwald folgenden Fehler gemacht: Ihre Stromerzeugungsanlage ging nach dem 1. August 2014 in Betrieb. Nach dem seit diesem Tag gültigen EEG-Gesetz hätte das Stromkraftwerk im Anlagenregister der Bundesnetzagentur gemeldet sein müssen, um Einspeisevergütung zu erhalten. Diese Formalität wurde bei der Erdwärme versäumt.
Das Versäumnis fiel Anfang des Jahres auf
In Grünwald ist die Beteiligung an der Unterhachinger Geothermiegesellschaft wegen der vielen Pannen dort umstritten. Nun gibt es auch an der eigenen Anlage Probleme.
Trotzdem nahm man dort laut Zängl das Geld in Empfang, bis Anfang des Jahres die Tennet, die als Übertragungsnetzbetreiber EEG-Mengen erfasst, das Bayernwerk auf den Fehler aufmerksam machte. Daraufhin forderte das Bayernwerk, in dessen Netz der Strom eingespeist wird, die Summe zurück. Sie wurde laut Zängl indes nicht freiwillig komplett gezahlt, sonst wäre die Klage nicht notwendig geworden.
Die Erdwärme Grünwald war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Ihr Jahresabschluss 2015, der im Geothermieausschuss vorgestellt wurde, bestätigt den Fehler - wer genau ihn gemacht hat, ist jedoch offen. "Aufgrund einer verspäteten Antragstellung wurde die EEG-Vergütung zurückgefordert", heißt es dort. "Dieser Umsatz fehlt der Erdwärme Grünwald. Es errechnet sich ein Jahresfehlbetrag von 7,9 Millionen Euro." Unter "sonstige betriebliche Aufwendungen" steht die Summe 3,1 Millionen. Möglicherweise das EEG-Geld.