Unterschleißheim/Kirchheim:Magerl warnt vor dritter Startbahn

Grünen-Abgeordneter prophezeit mehr Fluglärm für den Landkreis

Von Christina Hertel, Unterschleißheim/Kirchheim

Würde eines Tages eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen entstehen, hätte das Folgen für den Landkreis. Der Lärm würde größer werden, Klimaschutzziele könnten nicht eingehalten werden - sagt Christian Magerl von den Grünen. Er ist der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz im Landtag. Vor allem in Unterschleißheim würde sich seiner Ansicht nach die Lärmbelastung erhöhen. Der Grünen-Abgeordnete geht davon aus, dass die Flugzeuge mit einer weiteren Startbahn nicht mehr so schnell abdrehen könnten und eine längere Zeit Richtung München fliegen müssten.

Über dieses Thema spricht er in zwei Vorträgen diese Woche - am Mittwoch, 8. März, von 19.30 Uhr an im Alten Wirt in Unterschleißheim sowie am Sonntag, 12. März, von 10.30 Uhr an in der Sportgaststätte Zum Kelten in Kirchheim. Anlass ist, dass gerade in jüngster Zeit wieder heftiger über eine zusätzliche Start- und Landebahn diskutiert wurde. Zwar haben die Münchner den Bau einer dritten Startbahn schon vor fünf Jahren bei einem Bürgerentscheid abgelehnt, ganz aufgeben wollen die Befürworter das Vorhaben trotzdem nicht. Die CSU brachte sogar ein neues Bürgerbegehren ins Gespräch. Außerdem wurde vor kurzem eine Startbahn am Wiener Flughafen durch ein Gericht verhindert. Das Argument: Der Schaden, der durch mehr Treibhausgase entstehe, sei höher als der Nutzen für die Wirtschaft. Das Urteil hält Magerl für "bahnbrechend", er bezweifelt allerdings, dass Gerichte in Deutschland so entscheiden würden. Denn noch gibt es hierzulande keine Klimaschutzgesetze, die das möglich machen würden. Trotzdem kommt Magerl zum gleichen Schluss wie die Richter in Österreich: Auch hier wäre die Belastung größer als der Nutzen. "Der einzige Vorteil wäre, dass Arbeitsplätze entstehen würden", sagt Magerl, "doch hier sucht ja fast niemand Arbeit." Die Folge aus seiner Sicht: Noch mehr Menschen müssten in die Region ziehen, in der ohnehin ein Mangel an Wohnraum herrscht.

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