Noch immer weiß außer den Flüchtlingen selbst keiner, worum es bei der Schlägerei in der Turnhalle der Fach- und Berufsoberschule Unterschleißheim ging, die am Donnerstag zu einem massiven Polizeieinsatz geführt hat. Der Unterschleißheimer Helferkreis meldet, dass es sich wohl um eine kleinere Streitigkeit gehandelt habe. Weil der Securitydienst aber kürzlich ausgewechselt wurde und die neue Firma die 300 Flüchtlinge in der Turnhalle noch nicht kenne, habe man die Polizei alarmiert. Eine Helferin, die täglich in der Turnhalle ist und auch während des Vorfalles dort war, sagte: "Meiner Meinung nach war das ein übermäßiger Polizeieinsatz." Ihrer Kenntnis nach seien zwei Flüchtlinge in Streit geraten, einer habe dem anderen ins Gesicht geschlagen und daraufhin hätten sich um jeden eine Schar Unterstützer geschart. Von einer Massenschlägerei könne wohl nicht die Rede sein.
Bei der Polizei sei die Meldung der Security eingegangen, wonach mehrere Personen schlägerten, entsprechend sei mobilisiert worden, teilte die Pressestelle der Polizei mit. Über die Hintergründe des Streits konnte sie keine Angaben machen. Im Landratsamt sieht man die starke Polizeipräsenz positiv, das erzeuge ein Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung, sagte Sprecherin Christine Spiegel. Seit November sind 300 junge Männer vor allem aus Syrien, Afghanistan, Nigeria, Senegal und Eritrea in der Turnhalle der Fachoberschule untergebracht. Die Situation sei ob der Enge natürlich schwierig, "an sich läuft es aber gut", sagte eine Helferin. Spätestens Ende März sollen die Flüchtlinge die Turnhalle verlassen, dann sind die Container auf dem Airbus-Gelände bezugsfertig.