Unterschleißheim:Provisorium als Notlösung

In Unterschleißheim brauchen 40 zusätzliche Kinder Hortplätze

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Völlig überrascht worden ist die Unterschleißheimer Stadtverwaltung von der jüngsten Schuleinschreibung an der Ganghofer Grundschule. So viele Eltern dort wünschen im kommenden Schuljahr eine Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder, dass auf einen Schlag 40 Hortplätze fehlen. Dabei gibt es an der Ganghoferschule schon 160 Hortplätze und eine Mittagsbetreuung für 80 weitere Kinder. Das bedeutet eine derzeitige Abdeckung von immerhin 82 Prozent der Schüler.

Ursache für die Steigerung sind allerdings nicht mehr Kinder, sondern ein deutlich höherer Betreuungsbedarf. Im Unterschleißheimer Rathaus hat man die Dringlichkeit erkannt und bereits einen kühnen Notfallplan ausgearbeitet. Denn für viele Eltern ist eine Nachmittagsbetreuung ihrer Grundschulkinder existenziell, endet der Unterricht vor allem in den unteren Klassen doch an manchen Tagen bereits um 11.15 Uhr. Kurzfristig will die Verwaltung deshalb im bestehenden Hort einen Bewegungs- in einen Gruppenraum umwandeln, eine zweite Gruppe könnte provisorisch in der Aula der Schule unterkommen. Der Träger des Hortes, die Caritas, und auch die Nachbarschaftshilfe, unter deren Regie die Mittagsbetreuung läuft, haben prinzipiell Bereitschaft signalisiert. Auch das Landratsamt als Aufsichtsbehörde ist bereits eingeschaltet.

Denn jetzt muss das Landratsamt prüfen, ob die zur Verfügung stehenden Räume sowie die Außenflächen ausreichen, um eine vorübergehende Betriebserlaubnis zu erteilen. Im Unterschleißheimer Rathaus geht man davon aus, dass die Genehmigung kommt, allerdings herrscht noch Unklarheit darüber, für wie viele Plätze. Die Caritas wäre bereit, das notwendige Personal zur Verfügung zu stellen, und auch die Schulleitung ist einverstanden. Alle freilich nur, wenn es sich tatsächlich um eine befristete Maßnahme handelt, und die Stadt langfristig eine angemessene Unterbringung umsetzt. Am ehesten bietet sich dafür die Aufstockung des vorhandenen Containerbaus um zwei Gruppen an, schließlich war diese Option schon bei der Aufstellung der Container bedacht worden. Bis zu sieben Jahre, so schätzt man im Rathaus, könnte diese Lösung bei konstanten Schülerzahlen ausreichen. Langfristig aber ist auch die Containervariante nicht ideal, da sich der Hort auf drei Standorte verteilt, und auch die Raumnot der Mittagsbetreuung nicht beseitigt ist. Ein Neu- oder Anbau ist also nötig, der dem Schulkonzept Rechnung trägt, das unterschiedliche Betreuungsformen für den Nachmittag vorsieht.

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