Unterschleißheim:Museale Standards

Leiterin Nägele modernisiert Stadtmuseum Unterschleißheim

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Die mit der Inventarisierung 2015 begonnene Modernisierung des Unterschleißheimer Heimatmuseums geht weiter. Seit Jahresbeginn steht die Einrichtung am Rathausplatz auch unter neuer Leitung, Sandra Nägele hat Gabriele Wolf abgelöst. Das städtische Museum will nun vorrangig sein Angebot für Kinder und Jugendliche stärken, aber parallel auch für Erwachsene besser zugänglich werden.

Gabriele Wolf, die als Nachfolgerin von Heimatforscher und Museumsgründer Wolfgang Christoph das Haus mehr als zwei Jahre geleitet hatte, hat sich zum Jahreswechsel verabschiedet. Sandra Nägele, Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin, war zuletzt schon als Assistentin im Museum beschäftigt. Die 49-Jährige war vor der Familienzeit an der Württembergischen Landesbibliothek und im Kulturamt der Stadt Fellbach beschäftigt. Seit 2010 lebt sie mit ihrer Familie in Unterschleißheim.

2015 hat die Stadt die Inventarisierung des Museums begonnen, das einst als private ortsgeschichtliche Sammlung von Christoph aufgebaut worden war, ehe es 1997 zum städtischen Museum wurde. Dabei werden auch viele Exponate aussortiert, die in mehrfacher Ausführung im Depot liegen. Die Ausstellung am Rathausplatz werde daneben weiter überarbeitet, kündigte Nägele an, es würden Räume umgestaltet und nach und nach "in allen Räumen museale Standards eingeführt".

Die Schulprojekte sollen ebenfalls nach museumspädagogischen Richtlinien modifiziert werden. Die neue Leiterin hat auch Fortbildungen für Kinder- und Jugendprojekte in ihrer Vita. Im vergangenen Jahr gab es 46 Führungen oder Projekte für Schulklassen und Kindergärten. Kern dieser Führungen ist dann regelmäßig die alte Schule, die im Museum aufgebaut ist. "Wie jede gute Party in der Küche, enden alle Führungen in der Schulstube", schildert Nägele, und nach den nötigen historischen Infos dazu "schneidet die moderne Schule im Vergleich immer besser ab". Außer der Schulstube ist das Museum aber gerade im Kinderbereich unterdurchschnittlich aufgestellt. Während diverse Alltagsutensilien früherer Jahrzehnte mehrfach in der Sammlung verfügbar wären, fehlt Kinderspielzeug weitgehend.

Insgesamt hat das Museum im vergangenen Jahr 1554 Besucher gezählt. Jenseits der Schulführungen waren darunter nur 158 Einzelbesucher. Abgesehen von einer verbesserten Präsentation des Angebots sollen auch nutzerfreundlichere Öffnungszeiten eingeführt werden. Derzeit ist das Museum nur Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag geöffnet sowie am ersten Sonntag im Monat. Der Stadtrat hat jetzt neben der Halbtagesstelle der Leitung für heuer eine zweite Halbtagesstelle für das Museum geschaffen, die demnächst besetzt werden soll.

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