Unterschleißheim:Langwierige Suche vor dem Umzug

Umfrage in Unterschleißheim unterstreicht Bedarf an Wohnungen

Von Gudrun Passarge, Unterschleißheim

Ein adäquates Dach über dem Kopf zu finden, ist in Unterschleißheim keine leichte Sache. Das bekommen die Stadträte jetzt schriftlich auf den Tisch. An einer Befragung zur Wohnsituation haben sich 378 Haushalte beteiligt. 229 gaben an, schon länger als ein Jahr auf der Suche zu sein, 75 Teilnehmer schauen sich bereits länger als sechs Monate auf dem Wohnungsmarkt um. Dieses Umfrageergebnis bestätigt nach Ansicht von Rathaus-Sprecher Thomas Stockerl, "was man schon wahrgenommen hat". Unterschleißheim sei als Zuzugsstadt sehr gefragt und die passende Wohnung zu finden sei schwierig, entweder, weil sie zu teuer sei oder weil zu wenig angeboten werde. Die Ergebnisse werden laut Stockerl jetzt dem Stadtrat vorgelegt und analysiert. Die Stadt habe die Umfragewerte jedoch gleich veröffentlicht, weil die Leute ja erfahren wollten, wie die Antworten ausgefallen sind.

Manche sind wenig überraschend, wie etwa die, dass es längere Zeit braucht, um passenden Wohnraum zu finden. Interessant ist, dass insgesamt 53 Prozent der Teilnehmer etwas kaufen möchten. Gefragt ist sowohl bei Käufern als auch bei Mietern Wohnfläche mit mehr als 100 Quadratmetern. Immerhin 44,2 Prozent der Befragten suchen solch ein Domizil. 47,2 Prozent suchen dagegen eine Unterkunft in der Größe zwischen 50 und 100 Quadratmetern, und nur 8,6 Prozent würden eine Wohnung mit weniger als 50 Quadratmetern nehmen. Das mag auch daran liegen, dass die Mehrzahl der Teilnehmer an der Umfrage für Mehrpersonenhaushalte sprechen. Nur etwa 13 Prozent der Antwortenden leben allein. Aber auch nur 20 Teilnehmer sind älter als 60 Jahre.

Besonders interessant findet Stockerl auch die Angaben, dass die meisten der Teilnehmer "schon eingesessene Bevölkerung" repräsentieren. 64 leben mindestens schon seit elf Jahren in der Stadt, 177 können bereits auf mehr als 20 Jahre zurückblicken. "Das sind unsere Bürger", sagt Stockerl. Die Befragung habe noch einmal gezeigt, wie wichtig das Thema Wohnungspolitik sei. Patentrezepte ließen sich daraus nicht sofort ableiten, aber die Stadt habe nun ein paar mehr Anhaltspunkte als zuvor. Zum Beispiel diesen: 275 Teilnehmer gaben bei der Umfrage an, sie würden Unterschleißheim verlassen, wenn sie den geeigneten Wohnraum in der Stadt nicht finden.

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