Unterschleißheim:Gegen sinnlose Wartezeiten

Unterschleißheims Grüne fordern Schlaf- anstelle von Bedarfsampeln

Die Grünen im Unterschleißheimer Stadtrat haben einen Antrag gestellt, der nur auf den ersten Blick wie ein Scherz wirkt: Sie möchten die Bedarfsampeln in Schlafampeln umwandeln. Stadtrat Jürgen Radtke begründete die Initiative mit der Erfahrung, dass Bedarfsampeln oft ein Ärgernis sind. Während sie für den motorisierten Verkehr permanent Grün anzeigen, dauert die Anschaltphase nach dem Betätigen des Auslöseknopfes durch Fußgänger und Radfahrer sehr lange. Aus dem Grund überqueren die eigentlichen Nutzer die Kreuzung oft gleich bei Rot oder drücken die Ampel - und gehen, wenn kein Auto in Sicht ist, trotzdem vorzeitig los. Das ist einerseits ein Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung und andererseits für inzwischen hinzugekommene Autofahrer ein Ärgernis, wenn sie überflüssigerweise warten müssen. Bedarfsampeln gibt es etwa an den Kreuzungen von Hauptstraße, Berglstraße, Furtweg, in der Carl-von-Linde-Straße, vor dem Ballhausforum und am Münchner Ring vor den Schulen.

Schlafampeln sind nach Ansicht der Grünen nerven- und umweltschonender. Sie sind generell ausgeschaltet; erst nach Anforderung durch einen Fußgänger oder Radfahrer zeigt die Ampel zunächst Grün für den Autoverkehr, um dann auf Rot zu springen und Fußgängern das Queren zu ermöglichen. In der nächsten Grünphase für Autofahrer schalten sie sich wieder ab.

Schlafampeln haben den verkehrsrechtlichen Vorteil, dass sie ignoriert werden dürfen, eine Nutzungspflicht gibt es nicht. Gehbehinderte, Personen mit Kinderwagen oder Personen, die sich unsicher fühlen, können die Ampel jederzeit aktivieren und den Verkehr auf der Fahrbahn zum Halten bringen. Außerdem sparen Schlafampeln gegenüber Bedarfsampeln Energie, weil sie nur bei Nutzung einschaltet werden. Eine Schlafampel gibt es in der Stadt bereits, in der Bezirksstraße auf Höhe der Kreissparkasse.

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