Unterschleißheim:Ein Hafen für junge Geflüchtete

Condrobs eröffnet Wohngruppe in Unterschleißheim

Der Name ist Programm. Alle Unterkünfte für jugendliche Geflüchtete, die der Sozialverein Condrobs betreibt, heißen Puerto. In der Feldstraße heißt die Einrichtung also Puerto Unterschleißheim, was bedeuten soll, dass die 19 Jugendlichen, die Anfang dieser Woche dort einziehen, einen Hafen finden, an dem sie ankommen können. Die Jugendlichen waren bisher in der Burg Schwaneck untergebracht, die Ende des Monats ihre Funktion als Herberge für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aufgibt. Die Jugendlichen in Unterschleißheim sind zwischen 16 und 19 Jahre alt, sie kommen aus Afghanistan, Syrien und Irak. Ein neunköpfiges Team aus pädagogischen Fachkräften wird sie rund um die Uhr betreuen.

Die Mitarbeiter verstehen sich als Mentoren. Ihre Aufgabe wird es sein, die jungen Menschen bei ihrer Integration in Deutschland zu begleiten und ihnen bei ihrem schulischen Weg oder bei der Ausbildung zu helfen. Wie Condrobs mitteilt, gibt es auch Ausschlusskriterien für die Aufnahme in die neue Wohngruppe. Dazu zählen Suchterkrankungen, Straffälligkeit und geistige Behinderung. Die Vermittlung der Jugendlichen läuft über das zuständige Kreisjugendamt.

Die Einrichtung in der Feldstraße ist bei Anwohnern umstritten, sie fühlen sich von der Stadt nicht richtig über das Bauvorhaben und seine Bewohner informiert. In dem Haus haben in den oberen Stockwerken 68 Menschen mit psychischer Erkrankung eine neue Heimat gefunden. Sie werden dort vom Verein Regenbogen betreut. Im Erdgeschoss werden die jungen Geflüchteten wohnen. Bei einer Informationsveranstaltung hatten die Condrobs-Mitarbeiter in Aussicht gestellt, dass es die Möglichkeit geben wird, sich bei einem Sommerfest oder ähnlichem besser kennenzulernen.

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